Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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hemmende Wirkung der Schwefelsäure zu überwinden, wohl 
eine höhere Gährungstemperatur und viel Hefe angewendet 
werden muss. — Die ganze gegohrene geistig schwefelsaure 
Flüssigkeit lässt man den Essigbildungsprocess durchmachen und 
trennt erst den fertigen Essig von der Schwefelsäure durch 
Destillation. 
Die folgend beschriebenen sehr zweckmässigen Einrichtungen 
werden daselbst angewendet. 
Die gebrauchten Essigbilder sind sehr gross, oben 15 Fuss, 
am Boden 14 Fuss im Durchmesser und 13 Fuss hoch. Die 
untere Abtheilung zur Aufsammlung des durchlaufenden Essigs 
ist 2 1 /2 Fuss hoch. Die Grösse der Essigbilder hat zur Folge, 
dass die erzeugte Wärme darin besser zusammengehalten wird 
und man nicht nöthig hat das Locale zu heizen. 
In einer gewissen Höhe über dem Essigbilder ist das Re 
servoir für die Essigmischung angebracht; eine Röhre geht dar 
aus senkrecht herab durch eine weite Oeffnung in der Mitte 
des Fassdeckels und trägt unterhalb desselben ein horizontales 
Kreuz aus 2 Röhren, deren Länge etwas weniger als der Durch 
messer des Essigbilders beträgt und unter welchem sich einige 
Zoll tiefer die Hobelspäne in demselben befinden. Die Enden 
dieser Kreuzröhren sind geschlossen; an ihren unteren Seiten 
aber haben sie eine Reihe kleiner Oeffnungen. Die senkrechte 
Röhre ist mit dem daran befindlichen horizontalen Röhrenkreuz 
drehbar und wird in einer langsamen Rotation erhalten (durch 
irgend einen Motor), so dass die Mischung nur in dünnen Strah 
len aus den kleinen Oeffnungen des rotirenden Kreuzes ent 
strömt und nach und nach die ganze Oberfläche der Späne 
gleichförmig besprengt — eine Vorrichtung, welche dem Zwecke 
der gleichmässigen Vertheilung der Essigmischung besser als 
der Siebboden entspricht. 
Die Flüssigkeit geht durch die Späne, sammelt sich in der 
unteren Abtheilung des Essigbilders und wird von da in das 
Reservoir zurückgepumpt, worauf sie ihren Weg von Neuem 
nimmt. 
Die Luftzuführung geschieht nicht durch einen sich von 
selbst herstellenden Zug, sondern von Oben nach Unten mittelst 
einer eigenen hydrostatischen Luftpumpe durch dieselbe weite 
Oeffnung im Deckel, durch welche das senkrechte Rohr herab- 
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