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Essig selbst war demnach nur um 0.0010 specifisch schwerer,
als die von der Essigsäure (grösstentheils) befreite Flüssigkeit,
und die von der dritten bis zur letzten Portion gemischten De
stillate zeigten eine mittlere specifische Schwere von 1.0038
oder 2.055 pCt. Gehalt an Essigsäure. Der Essig selbst war
demnach noch schwächer und, darnach zu urtheilen, kein echter
oder gar kein Weinessig. — Die Ursache der hier so geringen
Differenz in der specifischen Schwere zwischen dem frischen
und gekochten Essig (dem Destillationsrückstand) war offenbar
der noch bedeutende Alkoholgehalt desselben in der ersten und
zweiten Portion des Destillats, mithin die unvollkommene Essig
bildung, welche er erlitten hatte. Bei der Destillation schien er
einen geringen Fuselgeruch zu zeigen.
Zweiter Destillationsversuch mit Zusatz von %
Calciumchlorid.
Die erste Portion des Destillats, etwa 1 Loth betragend,
war ätherartig gewürzhaft riechend und schmeckend. Die Eigen
schaften der folgenden bebrochenen Portionen desselben weist
die nachstehende Tabelle aus:
Portion
Absolutes
Gewicht
Specifische
Schwere
Essigsäure-
Gehalt
Besondere
Eigenschaften
des
D e s t
i 1 1 a
s
2 .
2% Unzen
0.9870
—
alkoholig, äther
artig säuerlich
3.
5
1.0055
3 pCt.
stark sauer
4.
3
1.0053
2.88 „
dtto.
5.
3
1.0035
1.88 „
weniger sauer
Aus diesen beiden Destillationsversuchen geht nun hervor, dass,
wenn man den Essig für sich allein einige Zeit kocht, was wohl
am besten in einem Destillirapparate vorzunehmen ist, um den
entweichenden Dampf aufzufangen und zu condensiren, so er
hält man ein Alkohol, Aldehyd und wenig Essigsäure enthalten
des Destillat, und im Kückstande bleibt der Essig im concen-
trirteren Zustande zurück, d. h. er enthält nun relativ mehr
Essigsäure, weil dieselbe in eine kleinere Flüssigkeitsmasse ein-