Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

Verbesserung des Geschmacks der Essige. 
Nebst dem Zusatz von rohem Weinstein und gebranntem 
Zucker bei Erzeugung des künstlichen Weinessigs aus Brannt 
weinessig werden auch Fruchtessige erzeugt, wovon der Him 
beeren- und Weichselessig die bekanntesten sind. Noch viele 
andere Obst- und Beerenfrüchte können dazu angewendet wer 
den, und besonders eignet sich dazu der destillirte Essig, wobei 
der Essigdampf in gläsernen Röhrencondensatoren verdichtet 
wurde, weil durch die Destillation gewissermaassen die Erkenn 
barkeit des Ursprunges des Essigs verwischt, die Säure desselben 
durch den sich damit mischenden Obst- oder Beerensaft gemil 
dert, demselben ein angenehmer Beigeschmack und oft eine be 
sondere Färbung ertheilt, dann aber auch seine Haltbarkeit ver 
mehrt wird. Seine Aufbewahrung geschieht ebenfalls am besten 
in verschlossenen Flaschen an kühlen Orten. 
Entfärben des Essigs. 
Holzkohle bewirkt diese Entfärbung sehr gut, aber noch viel 
besser präparirte Knochenkohle. Ein Eimer zu 40 Maass erfor 
dert 3 iS der letzteren; will man den Essig nicht ganz entfärben, 
so bedarf man weniger davon. Vorzüglich beim rothen Wein 
essig werden solche Entfärbungen angewendet; allein beide Koh 
lenarten müssen dazu gereinigt und vorbereitet werden, indem 
der Essig Kalisalze aus der Holzkohle, dann den kohlensauren 
Kalk aus der Knochenkohle auflöst, und dadurch zum Theil ent 
säuert (neutralisirt), theils verunreinigt wird. Die Reinigung 
geschieht durch Digestion des Essigs mit der Kohle und hierauf 
folgende Filtration. 
Die Holzkohle wird dazu durch Waschen mit Wasser, die 
Knochenkohle durch Extraction mit verdünnter Salzsäure vorbe 
reitet, welche den kohlensauren Kalk aus derselben auflöst und 
die Kohle zurücklässt, die,, um alle anhängende Salzsäure hin 
wegzuschaffen, mit Wasser vollkommen ausgewaschen werden 
muss, worauf beide wieder getrocknet werden.
	        
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