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Der Saft reifer Trauben gab 0.326 pCt. Asche. Der Saft
unreifer Trauben gab 0.371 pCt. Asche. Die untersuchte Asche
war aus gemischtem rothen und weissen Traubensaft erhalten
worden. Die Asche blauer Trauben schien nach der Farbe
mehr Mangan zu enthalten. — Die Erfahrung lehre, dass auf
einem Boden, der mehr Mangan enthält, ein dunklerer Roth-
wein gebaut werde.
Es ist zu wünschen, dass derlei Untersuchungen verviel
fältigt und nach verschiedenen Richtungen unternommen wür
den, um endlich daraus zu nützlichen praktisch brauchbaren
Schlüssen zu gelangen.
Aufbesserung schwachen Mostes.
Es giebt Traubensorten, die immer nur einen Most von
geringerer Concentration liefern; in schlechtem Jahrgängen und
Lagen ist der Most ebenfalls von kleinerer Concentration und
geringerem Zuckergehalte, dagegen sein Gehalt an Weinstein
und freier Pflanzensäure relativ grösser. Derlei Most schmeckt
weniger süss, dagegen säuerlich, und liefert, nachdem der süsse
Geschmack durch die Zersetzung des Zuckers bei der Gährung
verschwunden ist, einen sauren, wenig haltbaren, schwachen
Wein, der auch nur einen geringen Werth besitzt.
Der Werth des Weins ist nämlich nebst von seinem Alko
holgehalt auch bedingt von seinem Gehalt au freier Säure. Je
weniger der letzteren er bei gleichem Alkoholgehalte enthält,
desto besser ist er und desto mehr Werth besitzt derselbe.
Solcher Most ist daher entweder:
a ) zu arm an Zucker, oder
b) er enthält nicht nur zu wenig Zucker, sondern auch zu
viel freie Pflanzensäure.
Zuckerarmer Most kann aufgebessert werden, wenn man
ihm den zur Erzeugung eines guten Weines fehlenden Zucker
gehalt ersetzt, und dies kann auf mehrerlei Art geschehen. Jede
dieser Methoden hat ihre Eigenthümlichkeiten.
1) Man dampft einen Theil des schwachen Mostes im Wasser
oder Dampfbade ein, wobei man dessen freie Säure theil weise
mit Kalk neutralisirt; man lässt den eingedickten Syrup erkalten,