Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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tenen Säuren Salze bilden, die schon von Natur darin Vorkom 
men, und entweder sich sogleich als unlöslich ausscheiden, oder 
welche wie der Weinstein doch grössteutheils ausgeschieden 
werden, nachdem der Most durch die Gährung in Wein ver 
wandelt worden ist, weil sie in der nun alkoholhaltigen Flüssig 
keit weniger löslich sind. Von Basen wären hiernach hlos Kali 
und Kalk, ersteres im kohlensäuerlichen, letzterer im gehrann 
ten, beide aber im Zustande möglichster Reinheit dazu geeignet, 
und es könnte der Gebrauch derselben zu dem vorbezeichneten 
Zwecke nur sachverständigen Chemikern überlassen werden, 
weil erst auszumitteln wäre, welche Pflanzensäuren und wie 
viel davon im freien Zustande im Moste enthalten sind, dann 
welche von den zwei Basen und wieviel davon man anzuwenden 
hätte, um die t h e i 1 w e i s e Neutralisation und Fortschaffung 
des Ueberschusses der Säure in den sich ausscheidenden Salz 
verbindungen zu bewirken, wozu genauere Untersuchungen 
nothwendig wären, die nicht jedem Weinbauer zuzumuthen sein 
möchten. 
Obwohl ich ein solches Verfahren nicht für unbedingt na 
turwidrig erkennen kann, so soll doch hier wegen seiner zu 
grossen Umständlichkeit davon abgesehen werden, weil es- sich 
eben deshalb nicht zur allgemeinen Ausführung eignet. 
Das letztere Verfahren habe ich schon in der ersten Auflage 
dieses Werkes S. 316 Absatz 2 und 3 unter der Rubrik „Künst 
liche Weine“ (S. 312) angezeigt, dann S. 310 bei Gelegenheit 
als von den Obst- und Beerenweinen die Rede ist, unter 3 be 
merkt: „Das letztere Verfahren — nämlich die Vermehrung 
der Flüssigkeit — ist allemal da vorzuziehen, wo es sich 
darum handelt, den grösseren Säuregehalt des Saftes 
auf eine grössere Menge Flüssigkeit zu vertheilen, 
und dadurch in derselben relativ zu verkleinern.“ 
Dr. Gail ist neuester Zeit auf denselben Gegenstand zu- 
riickgekommen und hat in den zwei Schriften: „Ueber Darstel 
lung sehr guter Mittelweine aus unreifen Trauben &c.“ Trier 1851 
1. Heft und ebendaselbst 1852. 2. Heft klein 8. diese Aufbesse 
rung schwachen und sauren Mostes nicht nur ausführlich behan 
delt, sondern auch mit gelungenen praktischen Beispielen belegt. 
Ich verweise hier darauf und bemerke nur, dass ich S. 315 a. 
a. 0. bereits angegeben habe, dass man durch diese Aufb^ßse- 
nfiljing's OälirungschPmie. IV. 3
	        
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