Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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selben eine relative Verringerung des Säuregehaltes, sondern 
auch dadurch, dass der Alkoholgehalt desselben erhöht und in 
Folge dessen der Weinstein aus dem Wein beim Lagern des 
selben vollständiger abgeschieden wird. 
Man kann durch ein solches Verfahren auch dahin gelan 
gen, immer einen Wein von ziemlich gleich guter Beschaffenheit 
zu erzeugen. Wenn man z. B. die Erfahrung gemacht hat, 
dass von irgend einer Sorte oder Lage ein guter Wein entsteht, 
wenn der Most eine Concentration von 21 Grad Saccharimeter- 
Anzeige hat und der Most erreicht in weniger günstigen Jahr 
gängen nur eine Concentration von 18, 19 oder 20 Graden, so 
kann man ihm entweder blos den fehlenden Zuckergehalt bis zu 
21 Grad Saccharimeter-Anzeige ersetzen, oder wenn er zugleich 
etwas zu viel freie Säure enthalten sollte, diesen Säuregehalt 
zugleich relativ vermindern, wenn man dem Moste statt Zucker 
eine entsprechende Menge concentrirter Zuckerlösung, z. B. auf 
100 ft Most, 15, 20, bis 25 ft derselben zusetzt. 
Die Zuckerlösung muss natürlich eine solche Concentration 
besitzen, das beim Vermischen derselben mit dem Moste eine 
mittlere Concentration des Gemisches von 21 Grad resultirt. 
100 ft Most von 18 Graden bedürfen nahe noch 4 ft Zucker, um 
auf 21 Grade Saccharimeter gebracht zu werden; man erhält 
nun 104 ft Most. Will man denselben zugleich um 25 ft ver 
mehren, so müssen noch 21 ft Zuckerlösung von 21% Zucker 
gehalt (4.4 ft Zucker 16.6 ft Wasser) zugesetzt werden. Der 
Säuregehalt wird dadurch auf % des ursprünglichen reducirt. 
Dass die künstliche Weinveredlung kein Product liefern 
kann, welches dem natürlich guten Wein derselben Art und von 
demselben Gehalte vollkommen gleich ist, liegt auf der Hand, 
weil dem ersteren gewisse den Geschmack und Geruch bedin 
gende Bestaudtheile fehlen, die sich im letzteren nur bei voll 
kommener Reife der Trauben ausbilden. 
Entschleimung des Mostes. 
Unreife Trauben, wie sie in schlechteren Lagen und Jahr 
gängen erhalten werden, enthalten in den Beeren, besonders um 
die Kerne einen grünen Schleim, welcher beim Zerdrücken der 
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