49
Im Grossen sind in dieser Beziehung noch wenige Versuche
gemacht worden. Im Kleinen mit circa 20 Most habe ich
mehrere Versuche in dieser Absicht gemacht. Folgende Resul
tate mögen hier einen Platz finden.
Rother Weinmost vom Belvedere bei Prag von Burgunder-
Reben wurde am 24. October 1839 der Gährung überlassen.
Die Saccharim.-Anzeige des Mostes war = 21.311 Grad; er zeigte
am 1. November 15.302 „
» 6- « 2.600 „
„7. „ 1.125 „
« 8. „ 0.150 „
„16. „ —1.102 „ (0.9957).
Wegen der niedrigen Temperatur des Locals von 4 bis 6° R.
ging die Gährung etwas langsamer von Statten; die Attenuation
nahm nicht mehr zu.
Weisser Weinmost von Trauben aus dem Garten des pomo-
logischen Vereines wurde am 15. November 1840 der Gährung
überlassen. Er zeigte am Saccharimeter .... 14.190 Grade.
Nach 3 Tagen 13.286 „
„6 „ 12.928 „
« 9 „ 10.122
„15 „ 5.550
„20 „ 1.575
„24 „ 1.250
„25 „ 1.250 „
Die Attenuation blieb nun stationär; der Most wie der
daraus erzeugte Wein waren sehr sauer.
Um zu sehen, in welcher Art die scheinbare Attenuation
vorschreitet, wenn man dem Moste den fehlenden Zuckergehalt
künstlich ersetzt, wurde in einer Portion desselben Mostes so
viel gemeiner Zucker aufgelöst, dass derselbe nun am Sacchari
meter zeigte 18.375 Grade.
Die Gährung trat langsam ein und verlief gleichmässig. Die
gährende Flüssigkeit zeigte
nach 2 Tagen 17.727 Grade.
„ 3 „ 16.697 „
„4 „ . 14.095 „
„5 „ 11.286 „
» 6 „ 8.536 „
Bnlling’s Gährnngsohernie. IV. 4