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Versuche bei der Weingährung im Grossen hat hierüber
Herr Dr. Th. Fischern gemacht, und sind die Resultate seiner
Beobachtungen in der encyklopädischen Zeitschrift des Gewerbe
wesens Prag 1847 S. 705 u. w., dann 1848 S. 137 enthalten.
Der königlich baierische Kellermeister Herr Oppmann in
Würzburg hat in neuerer Zeit darüber Versuche im Grossen
angestellt, und bei einem Stück Leisten wein vom 13. November
1856 bis 11. Jänner 1857 die fortschreitende Attenuation bei der
Gährung mit dem Saccharimeter beobachtet.
Die Resultate waren folgende:
Der Most zeigte am Saccharimeter 22.2 Grade
am 15. November 1856 21.2 „
»21. „ „ 18.4 „
„22. „ „ 14.6 „
» 23. „ „ 10.2 „
„ 24. „ „ 8.0 „
„27. , „ 7.0 „
„ 29. „ „ 5.8 „
„ 1. December „ 4.8 „
„ „ 3.8 „
„6. „ ,, 3.0 „
„ 3. „ „ . 1.9 „
„ 1^* „ » L6 „
„ 2. Jänner 1857 . 1.2 „
„10. „ „ 0.6 „
„16. „ „ 0.0
Wie hieraus zu ersehen verlief die Hauptgährung sehr lang
sam, woraus geschlossen werden könnte, dass der Most geschwe
felt war. Ueber die Temperatur bei der Gährung wurden keine
Angaben gemacht. Durch die Nachgährung wurde der Wein
ohne Zweifel nach specifisch leichter als Wasser.
Diese bis jetzt allerdings noch wenigen Resultate müssen
vor der Hand genügen, um auf die Wichtigkeit und, wie später
Vorkommen wird, auch auf den Nutzen dieser Methode der Be
obachtung des Gährungs-Verlaufes und Erfolges hinzuweisen.
Die Bestimmung des richtigen Zeitpunktes zum Abziehen
des Weins von den Trestern (bei der Gährung der Trauben-
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