Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

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ausgeht, eine Vergrösserung der Attenuation, die hier deshalb 
nicht blos von der Menge des zersetzten Zuckers und von der 
Menge des gebildeten Alkohols abhängig ist, so dass beide 
Attenuationen nothwendig grösser erscheinen müssen, als sie 
sich darstellen würden, wenn jene Ausscheidung von Weinstein 
und Hefe — welche beide ursprünglich im Moste aufgelöst waren 
und dessen Concentration oder Saccharimeter-Anzeige erhöhten 
— nicht Statt fände. Daraus folgt consequent, dass die Alko- 
liolfactoren für beide Attenuationen sich in eben demselben Ver 
hältnisse kleiner darstellen müssen. Dies lehrt nun ebenso 
wohl die bei den oben berührten Versuchen gemachte Erfah 
rung, als auch eine darüber anzustellende vergleichende Rech 
nung. Zu dem letzteren Zwecke ist zu wissen nothwendig: wie 
viel Hefe aus 100 & Weinmost bei dem Gährprocesse ausgeschie 
den wird? dann welchen Einfluss der sich ausscheidende Wein 
stein auf die Attenuationen, so wie auf den Werth der Alkohol- 
factoren nimmt? Zur Beantwortung beider Fragen habe ich 
Versuche gemacht. 
Ad 1. 30 E klar filtrirter Weinmost aus rothen Trauben 
von dem Weingarten Landhauska bei Prag, welcher bei 14° R. 
Temperatur am Saccharimeter 21.511 Grade zeigte, wurde bei 
einer Temperatur des Locals von 7 bis 9° R. vollkommen ver- 
gohren, dann der Hefensatz auf einem Filter gesammelt und in 
diesem Zustande breiiger Consistenz gewogen. Er wog 2516 
Gran, was auf 100 iS Most berechnet, 8386 Gran oder 1.091 iS 
austrägt. Dieser Hefenbrei wurde getrocknet und enthielt 33 
pCt. bei 80° R. getrocknete Hefensubstanz, mithin 0.360 iS da 
von. Der fertige Wein wog 26.7 iS und enthielt ä 9.907 pCt. 
2.645 -iS Alkohol. Hiernach verhält sich hier die Menge des ge 
bildeten Alkohols zu jener der erzeugten Hefe 
= 100 : 4.08, 
oder die Hefenquantität = 0.0408 der gebildeten Alkoholmenge. 
Diese Bestimmung steht nicht mehr vereinzelt da. Dr. Fi 
schern hat ebenfalls mehrere solche Bestimmungen gemacht, 
und die Hefenmenge = 0.0444 der Alkoholmenge ermittelt (S. 41), 
was von meiner Erfahrung wenig abweicht. Aus Abgang weite 
rer Beobachtungen wollen wir uns vor der Hand mit der obigen 
Bestimmung zufriedenstellen und sie bei der folgenden Berech 
nung anwenden.
	        
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