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niedergelegt sind, und wegen welcher er in demselben Journal
Bd. 100 S. 61, so wie in einer eigenen Schrift, Würzburg, bei
Bonitas-Bauer, 1846, replicirte.
Obwohl bei diesen in grösserem Maassstabe gemachten Ver
suchen nicht auf alle Umstände Rücksicht genommen wurde,
welche zur richtigen Beurtheilung des Gährungsverlaufes und
Erfolges von Wichtigkeit sind, namentlich von den Attenuations-
Verhältnissen nur die ursprüngliche Concentration des Mostes
bestimmt worden, so zeigte doeh die Beschaffenheit der dabei
erzeugten Weine, dass sie von etwas minderer Qualität waren,
als die nach der gewöhnlichen Gährungsweise erzielten.
In den Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. 59 S. 359
(1846) findet man eine Beschreibung von ähnlichen drei ver
gleichenden Versuchen, die im Herbste 1845 gemacht worden
sind und zwar:
Nr. I mit Maische aus blauen Trauben in einem aufs Hohe
gestellten, oben geöffneten und mit dem herausgenommenen
Boden leicht bedeckten Stückfass, 16 Eimer haltend.
Nr. II mit Most aus blauen und weissen Trauben, als ei
gentlichen Prüfungsversuch, in einem eben solchen halben
Stückfass.
Nr. III mit demselben Most als Gegenversuch nach der ge
wöhnlicher Gährungsweise.
Die drei Gährgefässe, deren Dimensionen übrigens nicht
angegeben sind, standen in demselben Raume, dessen Tempera
tur 9° C. war.
Um die Luft mit der gährenden Masse I und II mehr in
Berührung zu bringen, wurde dieselbe anfangs drei-, dann zwei
mal des Tages mit der Beerkrücke tüchtig umgerührt. Zu Ende
der Gährung wurden die Alkoholgehalte dieser 3 Weine durch
Destillation bestimmt, und von
Nr. I = 11.5 pCt. (Rothwein)
„ II = 12.0 „ und von^ (Weisswein aus ge-
„ III = 12.9 „ ermittelt) mischten Trauben).
Die ursprüngliche Concentration des Mostes und der er
folgte Vergährungsgrad wurden nicht beachtet, um daraus er
sehen zu können, ob auch der Most von I schwächer war als
jener von II und III, und ob die Weine zu einem gleichen