Full text: Die Bereitung des Weines und die Essigfabrikation (4. Band)

Weine in Verbindung mit Bleioxyd gefällt. Der Niederschlag 
ist grünlichgrau, und wenn der Wein früher gefroren war, 
braungelb. Ist der Niederschlag anders gefärbt, so entsteht die 
Vermuthung einer künstlichen Färbung des Weines. Obwohl 
diese eine offenbare Verfälschung des Weines und meist in be- 
trüglicher Absicht unternommen ist, so findet doch keine Gefähr 
dung der Gesundheit beim Genüsse solchen Weines Statt, so 
lange man dazu unschädliche Mittel anwendet. Im letzteren 
Falle muss die Sanitäts-Polizei einschreiten, und ist dies weniger 
ein Gegenstand technischer Beachtung. 
Die sogenannten weissen Weine sind bekanntlich alle gelb, 
dunkelgelb oder gelbbraun, und ihre Farbe rührt von darin auf 
gelöstem Extractivstoff her. Eine dunklere Farbe giebt einen 
stärkeren, aus einem zuckerreicheren Most erzeugten Wein, oder 
auch zu erkennen, dass der Most mit den Schalen gemengt ge- 
gohren habe. 
Es giebt weisse Weine, die man ohne Schalen gähren lässt 
und die ganz wasserklar und farblos sind, wie der Vino Cibe- 
dino in Italien (bei Triest und Trient). 
Aus einem Gemenge von weissen und rothen Weintrauben, 
oder wenn man den noch gährenden Most bald von den rothen 
Schalen abzieht, erhält man einen röthlichen, halbrothen oder 
sogenannten Schiller wein. 
Bestandtheile der Weine. 
Die Bestandtheile der Weine sind zwar im Wesentlichen in 
allen Weinen dieselben, aber sie finden sich darin in sehr ver 
schiedenen Mengen enthalten, und dies begründet vorzüglich 
die Verschiedenheiten, welche man an den Weinen bemerkt. 
Die allgemeinen Bestandtheile der Weine sind: 
1) Wasser in grösster Menge. 
2) Alkohol in sehr verschiedenen Mengen, worüber im Fol 
genden Nachweisung gegeben werden wird. 
3) Eine stickstoffhaltige Substanz, welche mit dem Alkohol 
gewissermaassen zu Wein verbunden ist. 
4) Unzersetzten Traubenzucker (in süssen Weinen). 
5) Schleim.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.