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Die Erde und ihr Mond. —
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steigt, bis zu einem zweiten Glühen, dem sog. Nachglühen, steigert, — bei
05 n endlich die Alpen in der Regel ganz verschwinden. — c. Während Alhazen
u = 19° annahm, findet sich in „Nonius, De crepusculis. Olyssipone 1542 in 4.“
nach Beobachtungen in Lissabon «=16° 2' angegeben, womit auch die neuere
Zeit übereinstimmt: So erhielt Bravais (vgl. Ann. met. 1850) aus Beobachtungen
auf dem Faulhorn « = 1G°,0, — J. Schmidt (vgl. A. N. 1405 von 1865) aus
Beobachtungen in Athen im Mittel «=15 n ,9, dabei aber konstatierend, dass «
bedeutend variiere, namentlich im Sommer Minimalwerte und im Winter Maximal
werte annehme, — und auch G. Hellmann fand solche Variationen bestätigt
(vgl. Österr. Z. f. Met. 1884), setzte für das mittlere Europa und die Morgen
dämmerung « = 18°, für die Abenddämmerung aber nur « = 15°,6, und glaubt,
dass « teils mit der geographischen Breite, teils mit der Feuchtigkeit zu
nehme. — d. Da die Luftschichte in der Höhe h dom
Beobachter in A gerade noch den letzten Strahl der
im Horizonte von B angelangten Sonne zuzuwerfen
vermag, so bestehen offenbar die Beziehungen 1, welche
schon Alhazen benutzt zu haben scheint. Für «=19°
ergeben sie, den obigen Wert von r beibehaltend,
h !=! 12 M = 90 km , während Alhazen, den Erdumfang
zu 24000 Milliarien ä 1000 geometrische Schritte annehmend, h = 52000 Schritte
erhalten haben soll.
334. Das Problem der kürzesten Dämmerung. — Der
Bogen des Deklinationskreises der Sonne, welcher zwischen den Hori
zont und den Almucantarat der Depression «, den sog. Dämmerungs-
kreis (terminus crepusculorum) fällt, variiert offenbar mit Sonnen
deklination und Polhöhe, und es wechselt somit auch die Dauer
der Dämmerung mit der Jahreszeit, sowie von Ort zu Ort. So leicht
man nun seit Bekanntschaft mit der sphärischen Trigonometrie
diese Dauer für gegebene Werte von a, d = 90 — p und tp be
rechnen kann, indem man nach den Formeln
Co Sj == — Tg (f • Tg d und Co s 2 = Co s, — Si a • Se tp • Se d 1
die mit der wahren Zeit übereinstimmenden Stundenwinkel Sj und
s 2 sucht, welche der Sonne an den beiden Endpunkten jenes Bogens
zukommen“, und sodann deren Differenz nimmt, —■ so schwierig
erschien früher die Lösung des sog. Problemes der kürzesten Dämme
rung, und erst die neuere Zeit wusste die bequemen Formeln
Si Sa ~ S> = Se cp • Si ~ Si d = - Si cp • Tg - J 3
zu finden, nach welchen für einen gegebenen Ort die Dauer der
kürzesten Dämmerung und die ihr entsprechende Deklination der
Sonne, somit auch jedes der beiden Daten gefunden werden kann,
zu welchen erstere statt hat h .
Zn 234: n. Aus 177 ergeben sich für z = 90° und z = 90°-|-a
Si s,: Si w t : Si v, :: 1: Si p : Co cp Si s 2 : Si w 2 : Si v 2 :: Co « : Si p : Co <p
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