Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Feuchtigkeitsgehalt mul Niederschläge. — 
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Wenn zwei mit Feuchtigkeit gesättigte Luftmassen von ungleichen 
Temperaturen t, und t 2 , also auch von ungleichen Spannkräften s, 
und s 2 , Zusammentreffen, so entspricht (Tab. Y c ) ihrer Mischungs 
temperatur T = Va (V H~ D e i ne Spannkraft S Va ( s i -f~ s 2 ), und 
es findet daher ein Niederschlag statt, — sei es in Form einer 
Wolke oder als Nebel, — sei es als Regen, Schnee, Hagel, etc.; 
sind sie nicht gesättigt, so werden sie durch die Mischung zum 
mindesten feuchter b . — Auf den Detail des durch Niederschlag und 
darauf folgende Verdunstung beruhenden Kreislaufes des Wassers 
kann ich hier im allgemeinen nicht eintreten, und ebensowenig auf 
die sämtlichen Formen der Niederschläge oder deren specielle Ver 
anlassung : Ich beschränke mich darauf, anzuführen, dass man so 
ziemlich allgemein übereingekommen ist, bei den Wolken Federwolke 
(Cirrus), Haufenwolke (Cumulus), Schichtwolke (Stratus) und Regen 
wolke (Nimbus) zu unterscheiden c , — und dass man für Bestimmung 
der zur Erdoberfläche gelangenden Niederschlagsmengen eigene 
Ombrometer konstruiert hat, von welchen wohl diejenigen, welche 
die Menge aus dem Gewichte ableiten, den Vorzug verdienen d . 
Zu 2 28: a. Vgl. auch die in 227 : e mitgeteilten Windrosen. — Mit der 
Feuchtigkeit der Luft scheint auch ihre Durchsichtigkeit zuzunehmen; jedoch 
fehlen bis jetzt genauere Versuchsreihen und dafür taugliche Instrumente, ja 
es scheint überhaupt in dieser Richtung seit „II. B. de Saussure, Description 
d’un diaphanomètre (Mém. Tur. 1790)“ wenig geschehen zu sein. — Auf das 
wohl auch in einer gewissen Relation zum Feuchtigkeitszustande der Luft 
stehende Funkeln (Scintillation, Twinkling) der Sterne kann ich hier nicht 
wohl näher eintreten, — und ebensowenig auf die Bedeutung der Intensität 
des im Spektrum sich etwas vor D zeigenden atmosphärischen Streifens, des 
sog. Regenbandes, für die Witterungsprognose. Für ersteres verweise ich auf 
„Arago, Mémoire sur la scintillation des étoiles (Oeuvres VII), Charles Mon- 
tigny (Namur 1819 — Brüssel 1890; Prof. phys. Namur, Anvers, Brüssel), Sur 
la scintillation (Mém. cour. Brux. 1855—56), Charles Dufour (Veytaux 1827 
geh.; Prof. math, et astr. Morges und Lausanne), Sur la scintillation des 
étoiles (Bull. Vaud. 1856), etc.“, — für letztere namentlich auf „C. Piazzi 
Smyth, Meteorological spectroscopy (Edinb. Observ. 13—14 von 1871—77)“. 
— b. Dieser sehr wichtige Satz wurde zuerst durch Jam. Hutton in seiner 
„Theory of Rain (Edinb. Tr. 1788)“ ausgesprochen, ist jedoch zur Erklä 
rung starker Regen unzureichend. Vgl. Hann und Pernter in Zeitschr. für Met. 
Bd. 9 und 17. — c. Diese teils auf Höhe, teils auf Gestaltung basierende 
Klassifikation wurde durch Luke Howard (London 1772 — Tottenham 1864; 
Quäker und Pharmaceut) in seinem „Essay on the modification of clouds. 
London 1802 in 8.“ vorgeschlagen. — Um die Höhe einer Wolke zu be 
stimmen , sind von Dav. Fabricius hinweg bis auf die neueste Zeit eine 
Menge, jedoch ihrer Mehrzahl nach sehr unvollkommene Verfahren aus 
gedacht worden: Fast am besten dürfte es noch sein, an den beiden Enden 
einer in die Vertikalebene des gewählten Wolkenpunktes fallenden Basis die 
gleichzeitigen Höhenwinkel desselben zu messen, — wobei allfällig nach dem 
Vorschläge von Friedrich Prestel (Göttingen 1809 — Emden 1880; Prof, math,
	        
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