Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

488 
— Die Erde und ihr Mond. — 
228 
Emden) als eines Ende der Schatten jenes Punktes gewählt, somit die eine 
Höhe durch die aus der Beobachtungszeit berechnete Sonnenhöhe ersetzt, 
folglich ein zweiter Beobachter erspart werden könnte. — d. Als Ombrometer 
(von o/ißnot; = Regen) dient am besten ein cyliudrisches Auffangsgefäss von 
etwa 1' Durchmesser, dessen Inhalt entweder abgewogen oder in ein Mass- 
gefäss mit Volumenscale umgeleert wird, wobei in letztem Falle feste Nieder 
schläge (z. B. Schnee, von welchem durchschnittlich 10 mm etwa 1 / 2 mm Wasser 
entsprechen) zuerst geschmolzen werden müssen; in beiden Fällen ist aus der 
Quantität die Höhe des Niederschlages zu berechnen. — Die ältesten bekannten 
Regenmessungen sind, wenn von einer vereinzelten, welche Benedetto Castelli 
(Brescia 1577 — Rom 1644; Prof. math. Rom) 1639 mit Hilfe eines cylindri- 
sclien Gefässes machte, Umgang genommen wird, diejenigen, welche 1677 
Rieh. Townley in Manchester begann, dabei bereits das Princip der Wägung 
benutzend. — In Zürich waren in neuerer Zeit 1866 III 10 mit Bl,?"'' 11 Wasser 
aus 30 cm Schnee, und 1878 VI 3 mit 137 n,m Regen die grössten täglichen 
Niederschläge in Schnee und Regen, — in Genf schwankte nach Plantamour 
von 1826 bis 1861 die Anzahl der jährlichen Regentage zwischen 88 und 153, 
die jährliche Regenmenge zwischen 553,5""" und 1084,l mm , und zwar kamen 
durchschnittlich einem Regentage 6,86""" zu, während im Maximum 1827 V 20 
in circa 3 h volle 162,4 mm fielen. Der stärkste bekannte Regenfall ist der zu 
Catskill am Hudson beobachtete von 1819 III 26, bei dem in 7 1 / 2 h nicht weniger 
als 488 m,n fielen. 
339. Elektrische und optische Erscheinungen. — Dass 
unsere Atmosphäre beständig eine bald grössere, bald geringere elek 
trische Spannung besitzt, — dass sich eine Wolke zuweilen stark genug 
ladet, um das Überschlagen von Funken nach einer andern Wolke oder 
der Erde zu ermöglichen, somit einen Blitz mit nachfolgendem Donner, 
oder ein sog. Gewitter, zu erzeugen, — dass dadurch einzelne Male noch 
andere Erscheinungen, wie z. B. sog. Wettersäulen, veranlasst werden, 
— etc., ist durch Versuche und Beobachtungen längst dargethan, 
wenn auch noch nicht vollständig erklärt u . — Etwas genauer hat 
man gewisse Lichterscheinungen ergründen können, welche sich, 
abgesehen von den bereits (223) besprochenen Dämmerungserschei 
nungen , zuweilen in unserer Atmosphäre präsentieren, wie z. B. 
die kleinen und grossen Höfe, die Regenbogen, die Nebensonnen, 
etc.; jedoch bleibt auch da noch manches näher zu erforschen 6 . — 
Das sog. Polarlicht (Nord- und ¡Südlicht) endlich kennt man zwar 
seiner Erscheinung nach ebenfalls so ziemlich: Man weiss nämlich, 
dass es gewöhnlich mit der Bildung eines dunkeln Segmentes be 
ginnt, über welchem ein bläulich-weisser Lichtsaum wallt, dessen 
Scheitel immer nahe in den magnetischen Meridian fällt, — dass 
dann Strahlen schiessen, welche in allen Farben spielen, ver 
schwinden und wieder erscheinen, sich nach E. oder W. bewegen, 
etc., — und dass nur da, wo das Südende der Inklinationsnadel 
hinweist, eine in ruhigem, mattem Lichte glänzende Stelle, die sog,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.