Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die Erde und ihr Mond. — 
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die Dämmerung. Basel 1886 in 8., — und: J. Kiessling, Untersuchungen über 
Dämmerungserscheinungen. Hamburg 1888 in 4.“ zu erwähnen. — c. Für wei 
tern Detail muss ich im allgemeinen auf die betreffende Speciallitteratur ver 
weisen, von welcher ich aus älterer Zeit die klassische Schrift „Jean-Jacques 
Dortous de IVIairan (Béziers 1678 — Paris 1771; Sekretär der Par. Akad.), 
Traité physique et historique de l’aurore boréale. Paris 1731 in 4. (2 éd. 1754)“ 
citieren will, — aus neuerer Zeit aber die Schriften „Hermann Fritz (Bingen 
1830 geh.; Prof, mecli. Zürich), Verzeichnis beobachteter Polarlichter, Wien 
1873 in 4., — und: Das Polarlicht. Leipzig 1881 in 8.“ Ich beschränke mich 
darauf, noch kurz anzuführen, dass die Beschreibung, welche Konr. Gessner 
in seiner pseudonymen Schrift „Historia et interpretatio prodigii, quo coelum 
ardere visum est per plurimas Germaniae regiones. Conrado Boloveso Fride- 
montano authore (s. 1. e. a.) in 12.“ von dem Nordlichte 1560 XII 27 a. St. 
gab (vgl. Biogr. I 28/9), so ziemlich die erste etwas zutreffende war, — dass 
Gassendi bei Anlass desjenigen von 1621 IX 12 die Bezeichnung „Aurora 
borealis“ vorschlug, — dass Halley 1714 (vgl. Ph. Tr. 29) hervorhob, dass die 
Corona in den magnetischen Meridian falle, — dass Cook und seine Begleiter 
1773 II 20 ein erstes Südlicht beobachteten, — und dass bereits IVIairan be 
merkte, dass sich in der Häufigkeit des Nordlichtes ein bestimmter jährlicher 
Gang zeigt. Letzterer geht denn auch allerdings schon aus dem (vgl. Mitth. 5 
von 1857) von mir angelegten Nordlichtkataloge mit aller wünschbaren Sicher 
heit hervor, da von den 5764 Nordlichtern desselben auf die 12 Monate 
543 519 690 505 278 168 221 388 604 696 598 524 
fallen, — und in der That hat Fritz nicht nur seither diese Verteilung be 
stätigen können, sondern auch aus den 147 von ihm katalogisierten Süd 
lichtern die analoge Reihe 
12 20 30 9 4 4 5 14 16 15 5 13 
erhalten. Von einer beim Nordlichte aufgefundenen merkwürdigen Periode 
wird später (522) die Rede sein, und ich schliesse mit dem Geständnis, dass 
dagegen die Theorie desselben noch ziemlich im Argen liegt; denn so gut 
z. B. Delarive seine Ansicht, es entstehe das Nordlicht bei Ausgleichung der 
negativen Elektricität der Erde mit der positiven der Luft, durch Raisonne 
ment und Versuch zu stützen glaubte, so steht ihr eben unerbittlich das von 
Donati (vgl. Mem. Arcetn I) bei dem Nordlichte von 1872 II 4 erwiesene 
Faktum entgegen, dass dasselbe an verschiedenen Orten nicht in demselben 
physischen Momente, sondern zu derselben Lokalzeit beobachtet wurde, also 
an der Erdrotation nicht Teil nahm. 
330. Frühere Ansichten über die Distanzen der Ge 
stirne. — In den ältesten Zeiten wurden alle Gestirne ohne Aus 
nahme an das scheinbare Himmelsgewölbe, also in gleiche Distanz 
von der Erde versetzt; aber bald nachdem man die Wandelsterne 
ausgeschieden hatte, wurde auch wahrgenommen, dass einzelne der 
selben zuweilen vor andere und vor Fixsterne treten, also uns näher 
sein müssen als die von ihnen bedeckten Gestirne”. — Ja nicht 
einmal die [Distanz jedes einzelnen Wandelsternes von der Erde 
erschien unveränderlich, da wenigstens heim Monde die scheinbare 
Grösse bemerkbar wechselte b , — Wenn aber auch so in doppelter
	        
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