232 — Bestimmung der Entfernung und Grösse des Mondes.
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Zeiten für die Distanzbestimmung zur Anwendung kamen, werden
später (437 — 52) einlässlich abgehandelt werden; hier mag vor
läufig nur Eine, und auch diese nur unter den einfachsten Voraus
setzungen, zur Behandlung kommen. Sie besteht darin, dass man
an zwei möglichst von einander entfernten Punkten eines Meridianes
bei Culmination des als Vorwurf genommenen Gestirnes dessen
Zenitdistanzen misst, und aus dem teils durch letztere, teils durch
die als bekannt angenommenen Polhöhen und Erdradien bestimmten
Vierecke erst trigonometrisch die Diagonale dieses letztem, sodann
aus dieser (231 : 1) die Horizontalparallaxe berechnet a . — Nach
dieser Methode wurden z. B. um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
(444) durch Lacaille, indem er seine Beobachtungen am Kap mit
denjenigen verschiedener europäischer Beobachter zusammenstellte,
die Parallaxen des Mondes und der Sonne zu 57' 13" und 10",2
bestimmt, und die neuere Zeit hat diese Werte nur wenig abge
ändert, indem man gegenwärtig dafür 57' 2" und 8",9 annimmt,
welchen die Distanzen 51805 und 19 917000 g. M. entsprechen h . —
Da nun (209) der Radius des Mondes bei seiner mittlern Ent
fernung von der Erde, auf welche sich auch die soeben gegebenen
Werte für Parallaxe und Distanz beziehen, unter einem Winkel von
933",5 = 15' 33",5 gesehen wird, so folgt hieraus, dass der wirk
liche Radius des Mond
r' = 51805 • Si 15' 33",5 = 234,45 g. M. ¡=; 1737 bm = 3 / H
ist, und aus letzterer Näherungszahl ergiebt sich, dass das Volumen
des Mondes gleich */ 49 des Erdvolumens gesetzt werden kann.
Xu 332: o. Bezeichnen cp, und qr>> die Polliülien der beiden Beobachter,
z, und z 2 die von ihnen gemessenen und für die Refraktion verbesserten Zenit
distanzen, so hat man, unter Voraussetzung,
die Erde sei eine Kugel des Radius r,
5*1 + *2 = z i + z, — (qp, — cp,) i
q : r = Si z,: Si n, = Si z 2 : Si n 2 = 1 : Si n 3
also auch
Si 7i,: Si 7t 2 = Si z,: Si z 2 = Tg « 3
wo u aus z, und z 2 berechnet, folglich als be
kannte Grösse angesehen werden kann, und
^ . TV 711 d~ — uv (a 45 (V). IV 71 1 ~h n ‘
2 Si TT, 4- Si TT 2 g 2 ‘ ’ S 2
Man kann somit successive nach 1 die Summe n, + jt 2 , nach 4 die Differenz
7i, — n 2 , also auch n, und n 2 selbst berechnen, — dann nach der ersten 2 die
Distanz q, — und endlich nach der letzten 2 auch noch die Horizontalparall
axe n finden. — b. Für das Verhältnis des scheinbaren Radius des Mondes
zu seiner Parallaxe erhielt Lacaille den Wert 0,2743, während neuerlich Küstner
(209) dafür 0,272 577 ± 0,000 012 fand.
endlich
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