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— Die Erde und ihr Mond. —
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Reduktion auf 5‘/ 2 ", nie in die Öffentlichkeit, — ging nach dem Tode des
Autors durch verschiedene Hände, — wurde bald verdorben, bald wieder sorg
fältig restauriert, — und soll noch zu Anfang unsers Jahrhunderts im Treppen
hause von S tc Genevieve in Paris gehangen haben. Über den seitherigen Ver
bleib und das Schicksal eines von Lahire verfertigten Mondglobus fehlen die
Nachrichten. — b. Maria Clara Eimmart (Nürnberg 1676 — Altorf 1707) war
mit allen Wissenschaften und Künsten vertraut und unterstützte sowohl ihren
Vater, Georg Christoph Eimmart (Regensburg 1638 — Nürnberg 1705; Kupfer
stecher und Besitzer eines Observat. in Nürnberg), als später ihren Gatten
Job. Heinrich Müller (Wörth bei Nürnberg 1671 — Altorf 1731; Schüler von
Eimmart, sodann Prof, matli. et phys. Altorf) im Beobachten und Rechnen.
Ihre Mondzeichnungen stammten aus den Jahren 1693—98, kamen wahrschein
lich mit den übrigen Eimmart’schen Manuskripten (57 Foliobände) an das
Jesuitenkollegium zu Polozk in Weissrussland und gingen dort etwa im ersten
Viertel unsers Jahrhunderts bei einer Feuersbrunst zu Grunde. — c. Auf die
durch Tob. Mayer in die „Kosmographischen Nachrichten und Sammlungen auf
das Jahr 1748. Nürnberg 1750 in 4.“ eingerückte, höchst wichtige „Abhandlung
über die Umwälzung des Mondes um seine Axe und die scheinbare Bewegung
der Mondflecke“ wird erst später (240) näher einzutreten sein; dagegen ist
hier sein „Bericht von den Mondskugeln, welche bei der kosmograpbischen
Gesellschaft in Nürnberg aus neuen Beobachtungen verfertigt werden. Nürn
berg 1750 in 4.“ hervorzuheben, zumal demselben einige Muster der von ihm
entworfenen Zeichnungen beigefügt sind: Mayer hatte nämlich in den Jahren
1748—50 eine grössere Anzahl von solchen Skizzen aufgenommen und mit
ihrer Hilfe teils eine Vollmondskarte hergestellt, teils Streifen gezeichnet,
welche in Kupfer gestochen und zur Herstellung von Mondgloben verwendet
werden sollten; seine Übersiedlung nach Göttingen und sein früher Tod Hessen
jedoch die Ausführung seines Planes nicht zum Abschlüsse kommen, so dass
ausser den erwähnten Proben und einem Stiche der auf 19 l / t em verjüngten
Vollmondkarte, welchen Lichtenberg dem von ihm ausgegebenen ersten und
leider einzig gebliebenen Bande der „Tobise Mayeri Opera inedita. Tom. I.
Gottingse 1775 in 4.“ beilegte, von diesen Arbeiten nichts in die Öffentlichkeit
gelangte, bis 1881 Klinkerfues aus Pietät für seinen grossen Vorgänger unter
dem Titel „Tob. Mayers grössere Mondkarte nebst Detailzeichnungen“ photo
lithographische Nachbildungen von der Mondkarte (IS 0 " 1 ) und von 40 Special
karten verschiedener Grösse herausgab und damit zeigte, was Mayer, dessen
fragmentarische Mitteilungen schon höchst beachtenswert gewesen waren,
eigentlich leisten wollte. — Was aus den etwas später von Lichtenberg auf
genommenen und von ihm „mit künstlerischer Hand sauber getuschten“ Mond
zeichnungen geworden ist, welche zur Zeit Kästner besass, weiss ich nicht;
dagegen bleibt noch hervorzuheben, dass Lalande in seiner Bibliographie der
Anzeige von „John Rüssel, A description of the Selenographia, an apparatus
for exhibiting the phsenomena of the Moon. London 1797 in 4.“ die Bemerkung
beifügte, es habe der Verfasser zugleich „des fuseaux“ für einen einfüssigen
Globus gravieren lassen, auf welchen alle Mondflecken dargestellt seien, —
sowie dass im Berliner Jahrbuch für 1811 „eine Mondkugel von Rüssel in
London“ aus dem Nachlasse von Hahn in Remplin zum Preise von 60 Reichs-
thaler angeboten wurde, — somit Rüssel das Mayer’sche Projekt wirklich zur
Ausführung brachte. — d. Es hatte sich nämlich Schröter die Aufgabe ge
stellt, eine Reihe von Mondlandschaften mit allem Detail so darzustellen, dass