Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die Lebenserscheinungen. — 
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damit wohl auch genügenden Wassers, kaum gedenkbar sind. Wir 
müssen uns schlechterdings bescheiden, unsere Unwissenheit einzu 
gestehen c . 
Tju 339: «. Die zahlreichen Ringgebirge des Mondes lassen auf eine vor 
herrschend vulkanische Natur unsers Begleiters schliessen; ob aber einzelne 
dieser Vulkane zuweilen noch tliätig sind, steht allerdings in Frage, wenn es 
auch nicht an Andeutungen dafür fehlt: So wird z. B. berichtet (vgl. Math. 
Lexikon von 1747), es haben Halley und Jacques-Eugène Louville (Allonville 
1671 — Carré 1732; Oberst und Akad. Paris) „bei der gäntzlichen Sonneu- 
iinsterniss 1715 Blitze im Monde fahren sehen“. Ferner sah Herschel (vgl. 
seinen „Account of three Volcans in the Moon“ in Phil. Tr. 1787; auch Brief 
von Christoph Girtanner in Journ. de pliys. 1787 und verschiedene Mitteilungen 
im Beri. Jahrb. auf 1788 und 1790) 1783 V 4, sowie 1787 IV 20 und V 17 
auf der Nachtseite des Mondes ein Aufleuchten, ja unter letztem Datum nach 
Bericht des Grafen Moritz v. Brühl (Wiederau bei Liebenwerda 1736 — London 
1809; sächs. Gesandter in London und Privatastronom), der 1787 V 19 und 20 
ebenfalls Zeuge solcher Erscheinungen war, wie einen Lavastrom, und dachte 
dabei an vulkanische Thätigkeit, wenn er auch den Ausdruck „Volcanos“ mehr 
zum „bezeichnen“ als zum „erklären“ gebraucht haben will, — und ebenso 
glaubten J. Perny de Villeneuve (Paris 1765 — ebenda 1810?; Geodäte und 
Astronom der Pariser Sternwarte) und Antoine Nouet (Pompei bei Nantes 1740 
— Chambéry 1811; Astronom der Pariser Sternwarte und der Expedition nach 
Egypten), als sie, der erstere 1787 V 22, der zweite 1788 III 13 in Gegenwart 
von Méchain, analoges Aufleuchten bemerkten, Zeugen von Eruptionen zu sein, 
und letzterer verglich dasselbe (Journ. d. Sav. 1788 p. 317) „à une petite 
nébuleuse dont la lumière augmentait de tems à autre comme par éclats“. Die 
meisten Neuern sind nun allerdings der von Olbers (Beri. Jahrb. 1824) auf 
gestellten Ansicht beigetreten, dass diese Erscheinungen, zumal der Mangel 
einer Atmosphäre für Vulkanausbrüche nicht günstig sei, eher mit irgend 
welchen Beleuchtungsverhältnissen Zusammenhängen und dem zuweilen bei Ari- 
starch bemerkten Nachglühen verwandt sein dürften; aber zu einem allseitig 
befriedigenden Abschlüsse ist man noch nicht gelangt. — 1*. Ohne hierauf eine 
Hypothese stützen zu wollen, mache ich darauf aufmerksam, dass 1787 IV 20, 
V 17 und 19 Nordlichttage waren, — überhaupt die meisten der obigen Daten 
auf das grosse Sonnenflecken- und Nordlicht-Maximum der Jahre 1787/8 fallen. 
Wir dürfen die Wahrheit des Ausspruches „Nous n’avons point d’idée des 
élémens et des combinaisons de la matière dans des parties de l’univers si 
éloignées et si différentes des nôtres“ nie vergessen und haben uns daher in 
vielen Fällen darauf zu beschränken, Thatsachen und Parallelen behufs späterer 
Diskussion zu sammeln, aber ja nicht à la Busäus (273) dieselben, wenn sie 
unbequem sind, wegzudekretieren. — c. So konnte Jul. Schmidt 1866 den von 
Lohrmann und Mädler als Fixpunkt gebrauchten und auch von ihm selbst 
mehrfach beobachteten Krater Linné im sog. Mare serenitatis kaum wieder 
finden, — so entdeckte Herrn. Klein 1877 auf seiner, vorzugsweise für Seleuo- 
graphie bestimmten Privatsternwarte, in der Nähe des Hyginus einen bei 
Mädler fehlenden kleinen Krater, welchen sodann auch Schmidt als eine „mulden 
förmige Vertiefung“ anerkannte, welche man bei früherer Existenz kaum hätte 
übersehen können, jedoch später wieder schwer sichtbar fand, — etc.“ — 
d. Noch Schröter sprach sich entschieden für die Bewohnbarkeit des SJondes
	        
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