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— Die Erde und ihr Mond.
245
1738, 2 Yol. in 4. (II 245)“ angenommen wird, wirklich den Joniern für 585 V 28
v. Chr. (also — 584, wie mutmasslich Klein in oben reproduzierter Notiz sagen
wollte) eine grosse Sonnenfinsternis verkündete, so wäre es wohl auf Grund
der ihm bekannt gewordenen Saros geschehen. Wahrscheinlich diente die Saros
sogar schon den Chinesen, bei welchen angeblich etwa 2000 v. Chr. zwei Beamte
Hi und Ho Todesstrafe erhielten, weil sie über einem Saufgelage versäumten,
eine Sonnenfinsternis rechtzeitig anzukündigen, was nach chinesischem Ritual
immer einige Tage vor Eintritt geschehen musste, damit der Kaiser und die
Grossen des Reiches sich durch Fasten, etc., darauf vorbereiten und dann der
Erscheinung selbst, über w T elche ein förmliches Protokoll aufzunehmen war,
vorschriftsgemäss beiwohnen können.
246. Die konstruktive Vorausbestinmmng der Mond
finsternisse. — Die spätem Griechen, wahrscheinlich schon Hip-
parch und, wie der Almagest zeigt, jedenfalls PtolemäliS, wandten
bereits ihre Tafeln der Wandelsterne und geometrische Betrach
tungen zur Vorausbestimmung der Finsternisse an. Wir werden auf
solche Methoden älterer und neuerer Zeit später (461—80) ein
lässlich eintreten und uns dagegen hier auf die Bemerkung be
schränken, dass schon ein höchst einfaches konstruktives Verfahren
genügt, sich über den Verlauf einer Mondfinsternis ganz ordentlich
zu orientieren a .
Zu 346: a. Man hat hiefür aus irgend einer Ephemeride oder auch nur
aus einem astronomischen Kalender für eine dem Knoten nahe Opposition
angenähert die Breite ß des Mondes zu entnehmen, ferner die scheinbaren
Radien r und q von Sonne und Mond, deren Parallaxen Q und (£, und die
stündlichen Bewegungen A X und A ß des Mondes in Länge und Breite, sowie
diejenige Al der Sonne in Länge, — und sodann in folgender Weise vorzu
gehen: Zunächst kann man, da aus beistehender Figur, wo </> offenbar den
berechnen, wo G1 / 60 (461) ein nach Tob. Mayer zur Berücksichtigung des Einflusses
der Erdatmosphäre angenommener Erfahrungsfaktor ist. Trägt man sodann
in irgend einer Einheit (z. B. l mm für die Minute) ß als Ordinate auf und
Mondes 2 h vor der Opposition, also BM angenähert die Bahn des Mondes vor.
Teilt man somit OA in 120 Teile, so hat man eine Zeitminuten-Scale, an
welcher man leicht die Zeiten ablesen kann, zu denen die einzelnen Phasen
scheinbaren Halbmesser des Schattenkegels in
der Distanz des Mondes bezeichnet, unmittelbar
( j-Q^gi-f r folgt, diese Grösse q> nach der
Formel
9 = £ (C + G — .)
(C + 0 - O
beschreibt aus 0 mit qp, aus
M mit q Kreise, so sieht man
EkBpt. O F
bereits, ob und wie der Mond
B bei dieser Opposition in den
T Erdschatten eintaucht. Ist so
dann 0A=2(A1 — Al) und
VÄT AB = ß — 2 • A/?, so stellt
T
B den relativen Stand des