Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Das Sonnensystem. — 
25G 
aber als Almagest bezeiclineten Kapital Werkes geben“: Das erste 
Buch enthält die nötigsten Vorbegriffe und scbliesst mit der Sehnen 
rechnung (61) ab. Das zweite Blich giebt die Elemente der sog. 
mathematischen Geographie (216 u. f.). Das dritte Buch bandelt von 
der Länge des Jahres und von der Theorie der Sonne (204), — 
das vierte Buch von der Länge des Monats und von der Theorie 
des Mondes (210). Das fünfte Buch bespricht die Konstruktion des 
Astrolabiums, dessen Gebrauch und die Bestimmung der Mond 
parallaxe (386, 438), — das sechste Buch die Konjunktionen und 
Oppositionen von Sonne und Mond, die Bedingungen der Finster 
nisse und die Möglichkeit ihrer Vorausbestimmung (243 u. f.). Das 
siebente und achte Buch beschäftigen sich mit den Fixsternen, der 
Präcession der Nachtgleichen und enthalten namentlich den schon 
mehrfach besprochenen Sternkatalog (181 u. f., 200, etc.). Das neunte 
bis dreizehnte Buch endlich sind den fünf.Planeten und ihren Theo 
rien gewidmet (255) b . — Das ganze Werk erfüllt den Leser mit 
Staunen über den Fleiss, die Gelehrsamkeit und den Scharfsinn 
seines Verfassers, und er begreift, dass dasselbe von jeher den höch 
sten wissenschaftlichen Leistungen des Altertums bcigezählt wurde, 
ja im Mittelalter wie ein astronomisches Evangelium verehrt werden 
konnte, von dem abzuweichen beinahe ein Verbrechen war c . 
Zu 25<»: n. Der Almagest muss (vgl. 4: g) zwischen 150 und 160 n. Ohr. 
vollendet worden sein. Dem in 4 über die drei verschiedenen Bezeichnungen 
beigebrachten ist beizufügen, dass sie (wegen /ntyuq = gross, fu'yimnq = grösster 
und ovvTuSiq = Zusammenordnung) im wesentlichen übereinstimmen. — b. Wie 
der Almagest zu den Arabern und nach dem Abendland kam, ist schon in 5 
und G auseinandergesetzt worden; dagegen mögen hier noch die wichtigsten 
Ausgaben desselben namhaft gemacht werden: Zuerst erschien der Almagest 
nach der (6) von Gherardo Cremonese aus dem Arabischen gemachten Über 
setzung unter dem Titel „Almagestum CI. Ptolemei Pheludiensis Alexandrini 
Astronomorum principis: Opus ingens ac nobile omnes Celorum motus continens. 
Felicibus Astris eat in lucem: Ductu Petri Liechtenstein Coloniensis Germani. 
Anno Virginei Partus. 1515. Die. 10. Ja. Venetiis ex officina eiusdem litteraria 
(152 Bl. in fol.) u , eine Ausgabe, in welche sich bei der Doppelübersetzung einer 
vielleicht schon mangelhaften Abschrift begreiflich viele Fehler einschlichen, 
während sie dagegen einen musterhaften Druck und gute Figuren zeigt, — 
letztere allerdings ausschliesslich auf dem breiten Bande und noch nicht, wie 
etwas später (z. B. 1543 bei Coppernicus) wirklich im Texte. — Eine zweite 
Ausgabe des Almagest, welche „Venetiis 1525 in fol.“ erschien, beruhte auf 
einer Übersetzung, welche Georg von Trapezunt (Chandace auf Kreta 1396 — 
Rom 1485?; Prof, philos. und Secretarius apostolicus) mit gutem Willen, aber 
ohne das nötige Verständnis, nach einer Abschrift des griechischen Originales 
machte, die (vgl. 6) Bessarion etwa 1438 nach Rom brachte. Ein „Venetiis 
1528 in fol.“ ausgegebener Neuabdruck dieser Übersetzung enthält eine Reihe 
von Verbesserungen, welche Lukas Gauricus (Giffoni bei Neapel 1476 — Rom 
1558; Prof. math. Bologna, Ferrara, Venedig und Rom) an derselben anbrachte,
	        
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