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— Die Entdeckung des Gravitationsgesetzes. —
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von Newtons Nichte Catherine Barton (1680—1739; Tochter einer Halbschwester
Newtons, spätere Frau Conduitt und Pflegerin ihres Oheims; vgl. „Newton,
his friend and his niece. By the late Augustus de Morgan. Edited hy his wife
and by his pupil Arthur Cowper Ranyard. London 1885 in 8. u ) herrührende
und auch durch seinen Freund Henry Pemberton (London 1694 — Oxford 1771;
Arzt und Prof. med. London) bestätigte Erzählung erscheint mir ganz glaub
würdig; sie stimmt auch ganz gut damit zusammen, dass Newton einst auf die
Frage, wie er auf sein Princip gekommen sei, geantwortet haben soll (vgl.
Ciel et terre 1883): „En y pensant toujours“. — c. Die an der Erdoberfläche
oder in der Entfernung des Erdradius r statthabende Beschleunigung g würde
nämlich in diesem Falle in der Distanz R des Mondes nur noch g • r 2 : R 2 be
tragen, während die Fliehkraft des die Umlaufszeit T besitzenden Mondes nach
den Gesetzen von Huygens zu 4ji 2 -R:T 2 anzunehmen ist. Es müsste also
notwendig
sein, falls a die Länge eines Equatorgrades bezeichnet. — d. Newton hatte
nach den ihm bekannten Daten T = 27' 1 7 11 43 m 48“ = 2 360628", R = 60,4 • r
und a = 60 engl. Meil. = 297 251'• Par. zu setzen; nach 1 erhält man aber
hiefür g = 26',586, während schon damals allgemein g >30' angenommen
wurde. — e. Als Newton 1682 in einer Sitzung der Roy. Society beiläufig er
fuhr, dass Picard 1671 den Erdgrad gleich 342360' Par. gefunden habe, mut-
masste er sofort, dass dieser neue Wert für a ein viel besseres g ergeben
möchte und kam dadurch in solche Aufregung, dass er die Revision seiner frühem
Rechnung einem Freunde übergeben musste, der nun wirklich g = 30',621, also
die schönste Übereinstimmung erhielt. — f. Sollte nach Ansicht der Anti-
Coppernicaner die Sonne sich entsprechend dem Monde um die Erde bewegen,
so müsste auch für sie die für den Mond bewährte 1 gelten. Setzt man aber
in diese Formel neben den frühem Werten g = 30,621 und a = 342360 noch
T = 365V 4 11 = 31557600" und r = 759 geograph. Meilen ein, so erhält man
R = 340 • r = 258254 g. M. und Q — Asi (r : R) = 10', während schon Hipparch
R = 1200 • r und 0—3', ja Kepler R = 14733 • r und 0=14'' erhalten
hatte; sie giebt also für die Sonne ganz unhaltbare Resultate, und es lässt
sich .somit deren scheinbare Bewegung um die Erde absolut nicht entsprechend
wie diejenige des Mondes erklären.
Newtons Principien. — Nachdem sich Newton von
der Richtigkeit seines Gravitationsgesetzes überzeugt hatte, begann
er mit all’ seinem Scharfsinne und all’ seinen mathematischen Hilfs
mitteln die Konsequenzen desselben aufzusuchen, und es gelang ihm
wirklich in dem kurzen Zeiträume von zwei Jahren, aber allerdings
hei erschöpfender Geistesanstrengung, welche ihn oft der physischen
Welt förmlich zu entrücken schien", nicht nur die Kepler’schen
Gesetze als notwendige Folgen der Gravitation zu erweisen 6 , sowie
eine Reihe bis dahin als unlösbar erschienener Aufgaben zu be
wältigen c , sondern überhaupt der theoretischen Astronomie in einem
Fundamentalwerke, welches er als „Principia mathematica philo-
sophiæ naturalis“ betitelte, eine neue und breite Grundlage zu geben.
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