Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die ersten Messungen. 
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I 69. Die gleichzeitige Bestimmung von Polllöhe, Pol 
distanz und Refraktionskonstante. — Nach vorstehendem er 
halten wir nun statt den 167 : 1, 2 zu Grunde liegenden Beziehungen 
162 : 5, 6, wenn zugleich die Höhen durch die ihnen komplemen 
tären Zenitdistanzen ersetzt werden, die Gleichung 
(f = 90° — p + z' i «■ Tg z' 1 
wo für Culminationen nördlich vom Zenit z', und für untere Cul- 
minationen auch noch p, das Zeichen wechselt. Wenn man somit 
von zwei Circumpolarsternen hei jeder ihrer Leiden Culminationen 
die Zenitdistanz misst, so ergeben sich vier Gleichungen mit vier 
Unbekannten («, <p, p', p"), und man kann daher letztere wirklich 
bestimmen a . — Hat man ferner nach solcher Methode einmal a 
und (p ausgemittelt, so reicht es hin, bei einer der Culminationen 
irgend eines Sternes seine Zenitdistanz zu messen, um nach 1 seine 
Poldistanz berechnen zu können, und es lässt sich somit leicht nach 
und nach ein kleiner Katalog solcher Poldistanzen oder von, wenig 
stens in dieser Beziehung, bekannten Sternen anlegen h . 
r Lu 1G9: a. So erhielt z. B. Alfr. Wolfer 1883 VIII 19 am Keru’schen 
Meridiankreise der Zürcher Sternwarte bei den beiden nördlichen Culminationen 
von u Ursee minoris und y Ursse majoris 
Z' = 41° 17' 35",77 z' = 43° 55' 26“,62 Z" = 6° 57' 49",70 z" = 78° 12' 25“,66 
und hieraus folgen in der angegebenen Weise 
u = 54",40 cp = 47° 22' 38",72 p' = 1° 18' 57",73 p" = 35° 39' 24",93 
— b. Anhangsweise mag noch darauf aufmerksam gemacht werden, dass, 
wenn man den eben erhaltenen Wert « = 54",4 mit den Cotangenten der (167) 
in Bern erhaltenen Höhen multipliziert, und letztere um diese Beträge ver 
mindert, dieselben in 
II' == 48° 24' 58" h' = 45° 29' 27" II" = 82° 27' 7" h" == 11° 27' 20" 
übergehen, so dass man nunmehr nach 167: 2 
<p‘ = 46° 57' 12 >/ 2 " und 9" = 46° 57' 13 •/*" 
d. h. eine Übereinstimmung erhält, welche nichts mehr zu wünschen übrig 
lässt und die Dichtigkeit der Hypothese neuerdings bestätigt. 
HO. Die Bestimmung von Polhöhe und Refraktions 
konstante unter Voraussetzung zweier bekannter Sterne. — 
Verfügt man bereits (169) über bekannte Sterne, so genügt es, die 
Zenitdistanz Eines derselben zu messen, um nach 169:1 die Pol 
höhe bestimmen zu können, — sei es dass man, wie es noch im 
16. Jahrhundert, wo diese Methode bereits bekannt war«, meistens 
geschah, die Refraktion ganz vernachlässige, — sei es, dass man 
für a einen aus frühem Beobachtungen erhaltenen Wert einführe. 
— Um letzteres nicht thun zu müssen, ist es allerdings noch besser, 
zwei bekannte Sterne zu beobachten, — aus Verbindung der in
	        
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