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— Die neuern Ergebnisse über die Sonne. —
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214. Die neuern Ergebnisse über die Sonne. — In den
etwas mehr als 2 1 /, Jahrhunderten, welche seit Entdeckung der
Sonnenflecken verflossen sind, ist, obschon zeitweise die Bearbeitung
dieses Gebietes sehr flau betrieben wurde, ein gewaltiges Material
zum Studium desselben gesammelt worden, und es konnten nicht
nur mit seiner Hilfe die Rotationsverhältnisse der Sonne viel sicherer
ermittelt werden, sondern es gelang auch der Neuzeit, über den
Verlauf des Fleckenphänomens und seine Bedeutung manches mit
aller wünschbaren Sicherheit festzustellen: So wurde z. B. ermittelt,
dass die Häufigkeit der Flecken periodischem Wechsel unterliegt,
und zwar so, dass durchschnittlich einem Maximum nach ll 1 /,, Jahren
ein neues Maximum folgt, dass jedoch die Höhe und Länge der
Wellen bedeutenden Variationen unterliegt, welche darauf schliessen
lassen, dass jene Periode aus dem Zusammenwirken verschiedener
Faktoren resultiert. Ferner weiss man jetzt, dass dieselbe sich mit
allen ihren Anomalien in gewissen Erscheinungen auf unserer Erde,
und wohl auch in ähnlichen auf den übrigen Planeten abspiegelt,
voraus sehr getreu in den täglichen Variationen der erdmagnetischen
Elemente, und zwar sowohl in den regelmässigen Schwankungen
als in den sog. magnetischen Ungewittern. Wir werden später
(517—34) über diese und andere wichtige Ergebnisse, zu denen in
der neusten Zeit auch Photographie und Spektroskopie sehr be
deutende Beiträge geliefert haben, im Detail eintreten und dann
auch auseinandersetzen, wie sich im Laufe der Zeiten die Ansichten
über die Natur der Sonne und die innern Gründe der beobachteten
Erscheinungen und Beziehungen gestaltet haben. Vorläufig mag es
genügen, darauf hinzuweisen, dass diese letztere Erkenntnis um so
grossem Schwierigkeiten unterliegt, als man auf dem Gebiete der
„kosmischen Physik“ keine Versuche zu Hilfe rufen kann, ja es
sogar unstatthaft ist, die im Laboratorium erhaltenen Resultate ohne
weiteres auf ganz andere Verhältnisse überzutragen. Man darf sich
daher nicht verwundern, dass man bis vor kurzem nicht sehr weit
über Kepler hinaus gekommen ist, ja häufig die Vermehrung der
thatsächlichen Kenntnisse fast nur dazu diente, frühere Ideen als
unhaltbar zu erweisen; erst in der allerneuesten Zeit scheint es
auch auf diesem, an Komplikationen jeder Art so reichen Gebiete
etwas tagen zu wollen.
Aufzählung der Planeten und ihrer Monde. —
Als bei Annahme des Coppernicanischen Systemes Sonne und Erde
ihre Rollen vertauschten und der letztem nur der Mond als Satellit
zugeteilt blieb, waren doch noch immer sieben Wandelsterne vor