Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Einteilung in untere und obere Planeten. — 
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die Erde, nennt man untere, die übrigen obere Planeten, und es 
unterscheiden sich diese beiden Klassen in Beziehung auf die schon 
früher (213) besprochenen Stellungsverhältnisse zu Sonne-Erde 
wesentlich von einander a . 
hu 35 6: a. Die untern Planeten gelangen offenbar zweimal, einmal vor 
und einmal hinter der Sonne, zur Konjunktion mit derselben (untere, unter 
Umständen mit einem sog. Durchgänge durch 
die Sonne verbundene, — und obere Kon 
junktion), dagegen nie in Quadratur, ge 
schweige in Opposition zu ihr; sie bleiben 
immer in der Nähe der Sonne, — werden 
nur zuweilen vor Sonnenaufgang oder nach 
Sonnenuntergang als sog. Morgen- oder Abend 
sterne (535) sichtbar, — und nehmen wäh 
rend dieser Zeit je eine grösste Elongation 
(Digression) von der Sonne an; jeder kleinern 
Elongation entsprechen zwei verschiedene 
Stände, welche sich von der Erde aus nach 
Lichtphase und scheinbarer Grösse leicht 
unterscheiden lassen. Bei den obern Planeten 
tritt dagegen nur die eine (obere) Konjunktion ein, während die andere 
(untere) in eine Opposition übergeht, so dass dieselben bei Anfang der Nacht 
aufgehen oder akronyktisch (191) werden und um Mitternacht zur Kulmina 
tion kommen können, ferner die Elongation von der Sonne bei ihnen alle 
Werte von 0° bis + 180° durchläuft. Auf die bei den beiden Klassen vor 
kommenden Verhältnisse in Beziehung auf Stationen und Retrogradationen 
werden wir später (493) zurückkommen. 
3 7 % • Einteilung in innere und äussere Planeten. — 
Während der unter der vorigen Nummer für die Planeten benützte 
Einteilungsgrund nur für die Erde besteht oder also relativ ist, 
so bestehen dagegen auch Verschiedenheiten, welche mit der Natur 
des Sonnensystemes zusammenzuhängen scheinen, und diese haben 
veranlasst, die Planeten nach dem Vorschläge von Humboldt in 
innere lind äussere zu teilen, je nachdem sie innerhalb oder ausser 
halb des sich zwischen Mars und Jupiter durchziehenden Planeten 
ringes liegen: Erstere sind nämlich (535—42) sämtlich relativ klein, 
aber dicht, rotieren langsam und sind wenig von Kugeln verschieden, 
— während letztere (549—60) vergleichungsweise gross, aber wenig 
dicht sind, rasch rotieren und starke Abplattungen besitzen. Im 
übrigen dagegen stimmen sämtliche Planeten mit einander überein : 
Sie zeigen sämtlich direkte Bewegung in Bahnen, die wenig excen 
trisch sind und deren Ebenen nahe zusammenfallen, — haben höchstens 
ein Minimum von eigenem Lichte, — und ergeben Spektren, welche 
wesentlich mit demjenigen der Sonne übereinstimmen. — Für wei 
tern Detail wird auf die eben erwähnten Nummern verwiesen.
	        
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