Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Das Sonnensystem. 
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Entdeckungen, Beobachtungen und Untersuchungen zurückzukommen 
haben und wollen uns hier darauf beschränken, noch ganz kurz 
einige der Hauptresultate zusammenzustellen, welche sich bis jetzt 
auf diesem neuen Gebiete ergeben haben: An den Halley’schen Ko 
meten schlossen sich nach und nach verschiedene andere periodische 
Kometen an, — namentlich, als man anfing, systematisch nach 
diesen Gestirnen zu suchen, eine ganze Reihe kleinerer, sog. tele- 
skopischer Kometen von kurzer Umlaufszeit, wie voraus der sog. 
Encke’sche Komet mit 3‘/ 3 Jahren, von dem man nun bereits 
Dutzende von Erscheinungen kennt. Ihre Bahnen besitzen alle mög 
lichen Neigungen zur Ekliptik, dagegen meistens sehr starke Ex- 
centricitäten, — und gerade unter den grossen und glänzenden 
Kometen finden sich manche, wo der sichtbare Lauf einen zu kleinen 
Teil der Bahn beschlägt, um daraus mit voller Sicherheit auf letztere 
schliessen zu können; auch sind bereits einzelne Kometen gefunden 
worden, die eine wirklich parabolische oder sogar hyperbolische 
Bahn zu durchlaufen schienen, so dass keine Hoffnung besteht, sie 
nochmals zu sehen, — und wieder andere, die unserm Sonnensysteme 
durch Einwirkung der grossen Planeten gewonnen wurden oder auch 
verloren gingen, — etc. — Die frühere Furcht vor den Kometen 
als Zeichen ging zuerst in die Befürchtung vor einem Zusammen- 
stossen mit einem solchen Körper über, — doch hat sich auch diese 
so ziemlich verloren, seit der Nachweis geleistet wurde, dass sie 
eine ungemein kleine Masse besitzen, ja mit einem „rien visible“ 
verglichen werden können. Im übrigen liegt die Kenntnis der Natur 
der Kometen und namentlich auch der Bildungsweise ihrer merk 
würdigen Schweife noch ziemlich im argen, doch darf man hoffen, 
dass gerade in dieser Beziehung die neuen physikalischen Hilfs 
mittel sich in nicht allzuferner Zeit bewähren werden. 
3 Die kosmische Natur (1er Meteore. — Auch die 
übrigen Meteore der Alten, d. h. die Sternschnuppen, Feuerkugeln 
und Meteorsteine w , werden nicht mehr als Produkte unserer Atmo 
sphäre angesehen oder sogar weggeleugnet, seit Chladni plausibel 
gemacht hat, dass Sternschnuppen und Feuerkugeln nicht wesent 
lich verschieden sind und die Meteorsteinfälle mit ihnen im innig 
sten Zusammenhänge stehen dürften, — seit die Brandes und Benzen 
berg durch Beobachtung und Rechnung nachgewiesen haben, dass 
jene leuchtenden Gebilde nicht nur in grossen Höhen gesehen werden, 
sondern planetarische Geschwindigkeit besitzen, — seit Olmsted die, 
ihre Lage gegen die Sterne nicht verändernden und somit von der 
Rotation der Erde unbeeinflussten sog. Radiationspunkte in Betracht
	        
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