Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

XI. Die Welten. 
Die ganze Welt vergeht, — Nur Gott allein 
besteht, — Er kann sich nicht verwandeln. 
(Sal. Wolf.) 
2 83. Die Ausstreuung der Sterne. — Wenn man in 
einer mondfreien Nacht mit unbewaffnetem Auge den Sternhimmel 
betrachtet, so wird man alsbald auf einzelne Stellen aufmerksam, 
welche sich durch Reichtum an hellen oder dichtgedrängten Sternen 
vor andern gegenteils sehr sternarmen Stellen auszeichnen, ohne 
dass man jedoch etwa sofort eine Regel bemerkt, welcher dieser 
Wechsel unterworfen sein dürfte. Jedoch erkennt man bei etwas 
grösserer Aufmerksamkeit ohne Mühe, dass die reichen Stellen um 
so häufiger werden, je mehr man sich einem Lichtgewölke nähert, 
das sich, bei verschiedener Breite und Intensität, nahezu einem 
grössten Kreise entsprechend, gürtelähnlich um den Himmel zieht, 
— schon in den ältesten Zeiten der allgemeinen Aufmerksamkeit 
genoss, — meist als „weisser Kreis“ oder Milchstrasse bezeichnet 
wurde", — und unter der folgenden Nummer speciell besprochen 
werden soll. 
Zu 38S: a. Der Name Milchstrasse (Galaxia, galaxy, via lactea, voie 
lactée, milky way), der mit yùXu = Milch = läc zusammenhängt, ist weitaus 
am gebräuchlichsten, doch kommen auch die Bezeichnungen Jakobsstrasse (via 
strata sancti Jacobi di Gallicia, chemin de St-Jacques de Compostella), alte 
Sonnenstrasse (vestigium Solis), Himmelsgürtel (coeli cingnlum), etc., vor. — 
In der früher (185) erwähnten „Teutsch Astronomei“ wird die „weisse strass“ 
als eigenes Sternbild aufgeführt. 
3 84. Die Milchstrasse. — Die Alten hatten im allgemeinen 
über die Milchstrasse ganz bizarre Ansichten ", und die einfachste 
Idee, sich dieselbe durch Zusammenfliessen des Lichtes zahlloser 
kleiner Sterne zu erklären, findet sich in älterer Zeit nur bei 
Demokrit, der sich schon dadurch das Recht erwarb, über die Thor- 
lieit der Menschen zu spotten, — dann allerdings später wieder hei 
Markus Manilius, Bartolomeo da Parma und einigen andern Schrift
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.