Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die Zeitrechnung der Mohammedaner und Juden. — 
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noch ziemlich komplizierte Regeln besitzen, nach welchen sie ein 
zelne Tage ein- oder ausschalten c . 
Xu 303: a. Die zwölf Monate der Mohammedaner und Juden tragen nach 
Ideler folgende Namen: 
Nro. 
Mohammed. Monate 
Dauer 
Jüdische Monate 
Jahrestage 
1 
Moharrem .... 
30 d 
Nisan (Nissan) . . . 
1—30 
2 
Safar 
29 
Jjar (Jyar) .... 
31—59 
3 
Rebi el-awwel . . . 
30 
Sivan 
60—89 
4 
Rebi el-accher . . . 
29 
Tliamus (Tamouz) . . 
90—118 
5 
Dschemädi el-awwel . 
30 
Ab 
119 — 148 
6 
Dschemädi el-accher . 
29 
Elui (Elloul) .... 
149—177 
7 
Redschel 
30 
Thischri (Tisseri) . . 
178-207 
8 
Schabän 
29 
Marcheschwan (Hervan) 
208—236 
9 
Ramadan 
30 
Kislev (Kislew) . . . 
237—266 
10 
Schewwäl 
29 
Thebeth (Tebeth) . . 
267—295 
11 
Dsü’l-kade .... 
30 
Schebath (Schebat) 
296—325 
12 
Dsü’l-hedsche . . . 
29 
Adar 
326—354 
Der erste Tag, oder vielmehr nach arabischem Gebrauche die erste Nacht des 
Moharrem sollte mit einem solchen Sonnenuntergänge beginnen, dass je nach 
demselben die Mondsichel zum ersten Male sichtbar war. Dabei wurde der 
Anfang der Zeitrechnung auf den 1. Moharrem desjenigen Jahres gelegt, in 
welchem Mohammed von Mekka nach Medina flüchtete, und dieser Aera der 
Name Hedschra (Aera der Flucht) beigelegt, und zwar soll dieser erste Mo 
harrem dem 15. Juli des Jahres 622 der christlichen Zeitrechnung entsprechen. 
— Zur Zeit, wo bei den Juden ihr um 1500 v. dir. lebender Gesetzgeber Moses 
das Mondjahr einführte, begann dasselbe ungefähr zur Zeit der Frühlings 
nachtgleiche mit dem Monate Nisan oder dem Ährenmonate, — jedoch musste 
der Jahresanfang um einen Monat verschoben werden, wenn das Reifen der 
Gerste etwas verspätet einzutreffen schien, da am 15. Nisan reife Ähren ge 
opfert werden mussten. Eine festere Ordnung erhielt der jüdische Kalender 
erst nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft (538 v. dir.), 
und es scheinen auch erst damals die übrigen Monate, welche früher nur 
Ordnungsnummern besassen, ihre Namen erhalten zu haben, während gleich 
zeitig der Anfang des bürgerlichen Jahres auf den ersten Thischri verlegt 
wurde, der mit dem Moled (dem Neumonde oder vielmehr dem Sichtbarwerden 
der Mondsichel) zusannnenfallen sollte. — b. Da der synodische Monat 29 <1 ,5306 
hält, während der Rechnungsmonat der Mohammedaner nur 29 ll ,5 beträgt, so 
ist letzterer um 0'',030G, also das Mondjahr um 0'',367 zu kurz, — eine Zahl, 
welche in 30 Jahren auf ll d ,01 aufläuft, so dass im Verlaufe von 30 Jahren 
jeweilen 11 Tage eingeschaltet werden müssen, wenn die Zeitrechnung mit den 
Mondphasen im Einklänge bleiben soll. Und in der That führten die Mo 
hammedaner ziemlich frühe (jedenfalls kaum erst nach der Mitte des 18. Jahr 
hunderts, wo der Fehler bereits auf mehr als 400 Tage angelaufen wäre) eine 
solche 30jährige Schaltperiode ein, indem sie in den 11 Jahren 2, 5, 7, 10, 13, 
16, 18, 21, 24, 26, 29 je den letzten Monat zu einem vollen machten. In 
diesem 30jährigen Cyklus betrugen somit
	        
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