Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

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— Die neuern Sternbilder. — 
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80. Antlia pneumatica, die Luftpumpe, la machine pneumatique. 
81. Circinus et norma, Zirkel und Lineal, le compas du géomètre et l’équerre 
de l’architecte. 
82. Telescopium, das Fernrohr, le télescope. 
83. Octans, der Octant, le compas de réflexion. 
84. Microscopium, das Mikroskop, le microscope. 
Ausser diesen 84 Sternbildern, welche vollkommen hinreichen, um sämtliche 
Sterne unterzubringen, kamen im Laufe der Zeiten noch viele andere, zum 
Teil sogar auf Kosten schon bestehender gebildete Gruppen in Vorschlag: So 
wollte z. B. Halley zum Andenken an seinen unglücklichen König eine „Karls- 
Eiche“ einführen, — Gottfr. Kirch das „Brandenburgische Scepter“ an den 
Himmel setzen, — Lemonnier zum Andenken an die Lappländische Messung 
ein „Kennthier“, — Pater Hell das Herschel’sche „Spiegelteleskop“, und zu 
Ehren von Herschels Mäcen die „Georgs-Harfe“, — Lalande zum Andenken 
an den Kometenjäger Messier den „Erntehüter (messier)“, zur Verherrlichung 
seiner Zonenbeobachtungen den dabei gebrauchten „Mauerquadrant“, und 
überdies noch seine „Katze“, — Bode die „Friedrichsehre“, die „Buchdrucker 
werkstatt“ und den „Luftballon“, — etc. — Wäre nicht Halt geboten und das 
Überflüssige wieder beseitigt worden, so würde die beim Einführen der Stern 
bilder angestrebte Übersichtlichkeit und Ordnung bald in die ärgste Unordnung 
und Willkür übergegangen sein. Man kann es daher Argeiander nicht genug 
danken, dass er 1843 in seiner massgebenden „Uranometria nova“ diesen 
Reinigungsprocess konsequent und energisch durchgeführt hat. 
1 8 Ï. Die Abänderungsvorschläge. — Neben der gesunden 
Thätigkeit, welche das 17. Jahrhundert für den Ausbau der be 
schreibenden Gestirnkunde zeigte, traten in demselben auch mehrere 
ganz gut gemeinte, aber die vor allem aus wünschbare Überein 
stimmung gefährdende Vorschläge auf, die bildliche Darstellung 
des Sternhimmels ganz umzugestalten a . Zu gutem Glücke wurden 
jedoch diese Vorschläge sämtlich abgelehnt, und auch die auf völlige 
Beseitigung gerichtete Bilderstürmerei einiger neuern hat bis jetzt, 
wie ich glaube mit Recht, ebenfalls wenig Anklang gefunden b . 
Zn ISS: a. So ärgerte sich Julius Schiller (1580? — Augsburg 1627; 
Rechtsgelehrter und Scholarch in Augsburg) über die heidnischen Sternbilder, 
und verband sich mit seinem Freunde Joh. Bayer zur Entwertung eines „christ 
lichen“ Sternhimmels: Die 12 Zeichen des Tierkreises sollten den für die 12 
Stämme Israels bestimmten Aposteln, der Perseus dem Heidenapostel Paulus 
weichen, — die Stelle des grossen Bären sollte dem Schiff Petri, diejenige 
von Argo na vis der Arche Noäli eingegeben werden, — der Schlangenträger 
wurde durch Papst Benedikt ersetzt, der Pegasus durch den Erzengel Gabriel, 
der Fuhrmann durch den hl. Hieronymus, — Herkules war durch die hl. drei 
Könige verdrängt, Cassiopeia durch Maria Magdalena, der Centaur durch den 
Erzvater Abraham, der Paradiesvogel durch Eva, der Orion durch den hl. 
Joseph, der grosse Hund durch den König David, — etc., wobei natürlich nur 
selten der Umfang der alten Bilder genau eingehalten werden konnte. Zu 
gutem Glücke fand aber dieser Vorschlag, trotz der schönen Ausführung des 
ihn darstellenden, schon 1624 mit k. Privilegium versehenen, jedoch erst 1627, 
nach dem Tode der beiden Freunde unter Aufsicht von Jakob Bartsch (Lauban
	        
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