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— Die Sonne als Wandelstern. —
423
Datum
Objekt
Angabe
Steruuhr
Gang
nach
« Tauri
Korrigierte Uhrzeiten
hm s
S
1856 VII 28
« Tauri
4 28 2,16
2,16 ) (h . s
— 20
o
8 35 47,70
+ 0 s ,7l
iîisa} 4 7 46 >
« Tauri
4 28 1,45
1
2,16 i 60\25
1857 VII 28
u Tauri
4 27 25,60
I
25,60) 4 ß a, 4, 1
- 20
o
8 34 10,60
+ 1 ,92
11,01 K 6 4,1
— —
« Tauri
4 27 23,68
1
25,60 0 3 54 ,43 = 234 ,43
— 30
o
8 38 3,20
5,44 1
Es brauchte somit die Sonne 1857 VII 20, über die bereits verflossenen 365
Tage hinaus, noch 60,25 : 234,43 = 0' 1 ,256, um dieselbe Distanz von « Tauri zu
erreichen, welche sie 1856 VII 20 hatte, oder es hält das siderische Jahr etwa
365,256 Tage, — genauer im Mittel aus vielfachen Bestimmungen
365 l, ,256 3744 = 365' 1 6 h 0 m 10 s ,75
eine Zahl, welche nahe mit dem Mittel der von Gauss und Hansen angenomme
nen Werthe 365,256 3835 und 365,256 3582 übereinstimmt. Wenn also die Sonne
zum 365. Mal culminiert, so hat ein Stern, bei welchem sie anfänglich stand,
dies schon fast einen Tag früher gethan, — culminiert also bald nachher zum
366. Mal, — und erreicht sodann die Sonne schliesslich unter dem Stunden
winkel 0,256 3744, so dass genau 366,256 3744 Sternculminationen dieselbe Zeit
wie 365,256 3744 Sonnenculminationen erfordern. Setzt man daher den Jahres
durchschnitt des, wie wir bald sehen werden, etwas veränderlichen Zeit
intervalles zwischen zwei sich folgenden Sonnenculminationen, den sog. mitt-
lern Sonnentag, gleich einer Einheit, und die in dieser Einheit ausgedrückte kon
stante Länge des Sterntages gleich x, so ist 1.365,256 3744 = x.366,256 3744,
woraus x _ 9^98 8126 = 0,007 2606 = 23 h 56 m 4 8 ,00
1 = 0,001 1847 • x = 1,002 7379 • x = 24 3 56,55
folgt, und sich zugleich die mnemonisch wertvolle Beziehung ergiebt, dass
365 mittlere Zeitsekunden sehr nahe 366 Sternzeitsekunden ausmachen. —
c. Die Alten nannten den Auf- oder Untergang eines Sternes bei Auf- oder
Untergang der Sonne kosmisch (ortus et occasus cosmicus = Frühaufgang
und Spätuntergang), — denjenigen bei Unter- oder Aufgang der Sonne akro-
nyktisch (ortus et occasus acronychus = Spätaufgang und Frühuntergang), —
den zum ersten Mal sichtbar vor Sonnenaufgang statthabenden Aufgang, oder
den zum letzten Mal nach Sonnenuntergang sichtbaren Untergang endlich
helisch (ortus et occasus heliacush Für die Berechnung dieser Erscheinungen
auf später (107) verweisend, mag hier noch bemerkt werden, dass die alten
Griechen namentlich den helischen Aufgang des Sirius (für sie VII 16, jetzt
etwa VIII 20) beachteten, und auf ihn den Anfang einer Hitzeperiode, der
sog. Hundstage (jours caniculaires), setzten, welche sie 55 Tage (bis IX 8) an
dauern liessen; die Schweizer-Kalender legen diese Periode auf VII 16 bis
VIII 27 (6 Wochen), während man sonst (nach Ideler) übereingekommen sein
soll, dafür VII 23 bis VIII 23 zu wählen, d. h. die Zeit, wo die Sonne im
Zeichen des Löwen weilt. Die Tiefe der Sonne beim helischen Aufgange eines
Gestirnes nennt man den Erscheinungsbogen (arcus apparitionis) dieses letztem,