Co d Co d
ist; also zeigt das Lot was es zeigen soll, sobald die Teilung auf BE die
Werte von Co s • Co 9 darstellt.
li>5. Die sog’. Sonnenuhren. — In früherer Zeit waren
sog. Sonnenuhren (Horologium sciotericmn, cadran solaire, dial), bei
welchen der Schatten eines Stylus (otvXoç = Säule) an einer mit
Stundenzahlen versehenen Einteilung, hei gehöriger Orientierung
und Sonnenschein, ohne jegliche Rechnung unmittelbar die wahre
Zeit weist, ungemein beliebt und in allen möglichen Variationen
verbreitet, so dass die Anleitung zu ihrer Konstruktion, die sog.
Gnomonik (art of dialing) einen Hauptabschnitt der Astronomie
bildete a . Man unterschied dabei namentlich, je nachdem der Stylus
(wie früher vorzugsweise, wenn auch nicht ausschliesslich) vertikal
gestellt oder (wie es später mit Recht meistens geschah) in die
Weltaxe gelegt wurde, den Gnomon und den Polos, wobei beide
Arten je nach der gewählten Auffangsfläche wieder in Unterarten
zerfielen. — Als einfachste aller Sonnenuhren ist die sog. Equatoreal-
uhr zu bezeichnen & , aus welcher sich alle übrigen Uhren der zwei
ten Klasse durch Konstruktion oder Rechnung leicht ableiten lassen,
— so die sich, in Verbindung mit einer Boussole, für tragbare
Exemplare am bésten eignende Horizontaluhr 0 , und die zur Er
stellung an Gebäuden vorzugsweise benutzte Vertikaluhr d . Von den
Uhren der ersten Art haben diejenigen mit sphärischer Auffangs
fläche durch ihr hohes Alter e , diejenigen mit horizontaler Auffangs
fläche durch ihre Verwandtschaft mit dem früher behandelten Gno
mone ebenfalls ein gewisses Interesse behalten. Jedoch muss für
detailliertere Behandlung beider Arten auf die einschlägige, sehr
umfangreiche Litteratur verwiesen werden iJ .
Zu 195: a. Die.Juden, Phönicier, Chinesen, Babylonier, etc., scheinen
nicht nur frühe schattenwerfende Stäbe zur Bestimmung der Zeit benutzt,
sondern auch (vgl. ar B.,e)«eigentliche Sonnenuhren konstruiert zu haben und
in dieser Kunst Vorgänger und Lehrer der Griechen gewesen zu sein, welche
unzweifelhaft sowohl den Pol«s r als die Gnomone kannten. Ganz besonders
entwickelte sich tiber die Gnomonik bei den Arabern, welche grossenteils die
Trigonometrie zu dèren Chmsteir entwickelten, und wenn sich auch unter den
zahlreichen Sonnenuhren, welche Aboul Hhassan in seinem früher* erwähnten
„Traité des instruments astronomiques“ beschrieb, kein einziger Polos findet,
so darf man daraus wohl nicht mit Marie (II 141) den Schluss ziehen, dass
jenes merkwürdige Volk einseitig Gnomone konstruierte, da sich sonst kaum
schon bei den ersten betréifejiden^Sclfriftstellern des Abendlandes, welche sich
ja nach eigenem Geständnis zunächst auf die Araber stützten, beide Arten
ebenmässig berücksichtigt finden wmrnen.»,— b. Die sog. Equatorealuhr wird
erhalten, indem man eine TafeT mit Einern dazu senkrechten Stifte und einer
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