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Die Fixsterne und Wandelsterne. —
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diese Grössen fortwährend variieren, bis sie je etwa in 20900 Jahren
wieder ihre frühem Werte erhalten c .
Zu 206: a. Gewöhnlich nimmt man an, es habe ein Zeitgenosse von
Albategnius, der schon früher (5: b) erwähnte Tabit ben Korra oder Thebit,
die Lehre von der Trepidation aufgestellt, während Günther (Studien II 78)
glaubt, sie möchte älter, ja den Arabern von indischer Seite übermittelt worden
sein. Wie dem übrigens sei, so halte ich nicht dafür, dass es sich hier
lohnen würde, näher auf diese Lehre einzutreten, welche (wie die verwandte
Werner’sche in 201) bloss auf dem Fundamente irriger Thatsachen basierte
und so von selbst wieder fallen musste, — es wäre denn, dass man sie als
Warnungstafel für diejenigen Naturforscher hinstellen wollte, welche auch
jetzt noch jeden Augenblick bereit sind, nach Art mancher sog. Philo
sophen, Kartenhäuser zu bauen. — b. Nimmt man das siderische Jahr zu
3G5'’,25G 3744 an, so braucht die Sonne nach Ablauf eines solchen Jahres noch
11,4G4 : [360 • GO • GO : 365,256 3744] = 0'',003 2309 = 4 m 39 B ,15, um das Apogeum
einzuholen, und es übertrifft daher das anomalistische Jahr das siderische um
diese Grösse. — c. Es ist nämlich 360 • GO ■ GO : (11'/2 + 50‘/ 2 ) ¡=4 20900.
20?. Der Mond «als Wandelstern. — Neben der Sonne
musste notwendig in frühem Zeiten der Mond als Hauptgestirn er
scheinen, — war er ja das Einzige, das neben ihr sichtbar zu
bleiben und nachts sie einigermassen zu vertreten vermochte, —
und zugleich dasjenige, welches am leichtesten als Wandelstern zu
erkennen war. Seine Verschiebung gegen die Sterne ist nämlich
eine so rasche, dass sie mittelst geeigneten Alignements im Laufe
einiger Stunden deutlich erkannt wird, — und überdies kann, da
der Mond Schatten zu werfen vermag, schon der Gnomon, in ähn
licher Weise wie für die Sonne (191), benutzt werden, um die
tägliche Verspätung der Culmination des Mondes und dessen zwi
schen weiten Grenzen variierende Culminationshöhe zu messen. Man
findet so, dass sich der Mond jeden Tag gegen die Sonne um circa
50 m , oder also gegen die Sterne um etwa 54 m verspätet, somit
seine Rektascension täglich um beiläufig 54 m = 13*/ 2 0 zunimmt,
wodurch er in circa 27 d , genauer (208) in etwa 277 3 a , je wieder
zu denselben Sternen zurückgeführt wird, — dass ferner seine
Deklination in derselben Zeit einen Cyklus von Werten durchläuft,
die zwischen + 28Y2 0 enthalten sind, — und kann hieraus schliessen,
dass der Mond, wenigstens annähernd, in dieser Zeit oder dem sog.
siderischen Monat einen grössten Kreis an der Himmelssphäre zu be
schreiben scheint, der gegen die Ekliptik um nahe 28‘/o — 23 , / 2 ° = 5°,
genauer um 5° 9', geneigt ist n , folglich letztere in zwei sog. Knoten,
dem Drachenkopf und Drachenschwanz, schneidet h .
Zu 207 : a. Nach Houzeau erzählen „Plutarch, De creatione animae (cap. 45)
und: Diodorus, Bibliotheca historica (lib. 1)“, dass, aber allerdings wohl nur
bei den Griechen, Pythagoras zuerst die Neigung der Mondbahn erkannt