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— Die Erde und ihr Moud. —
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320. Ergebnisse der ausgeführten Erdmessungen. —
Die genauere Beschreibung der verschiedenen, wirklich in An
wendung gekommenen Messungsverfahren dem Abschnitte XVI vor
behaltend , mögen hier vorläufig noch einige Hauptergebnisse mit
geteilt werden: Die erste etwas zuverlässige Gradmessung war die
1671 in Frankreich durch Picard nach der Methode von Sneliius
(416) ausgeführte, welche 1° = 57060* oder also 3804* — 1 ergab.
Sie stützte sich noch auf die Annahme der Kugelgestalt der Erde,
während bald darauf Huygens und Newton durch theoretische Be
trachtungen fanden, dass unter Voraussetzung der allgemeinen An
ziehung die Normale auf einer rotierenden Kugel unmöglich mit
der Resultierenden aus der Centrifugalkraft lind der Anziehung nach
dem Mittelpunkte der Masse zusammenfallen könne: Man müsse der
Kugelgestalt, um diesen Widerspruch zu heben, notwendig ein sich
um seine kleinere Axe drehendes Rotationsellipsoid oder ein an den
Polen merklich abgeplattetes Sphäroid substituieren, und zwar werde
die Rotationsaxe mindestens um */ 587 und höchstens um l /. 22i) kleiner
als der Durchmesser des Equators sein. Wenn aber die Meridiane
elliptisch sind, so giebt die frühere Weise der Erdmessung offenbar
nicht mehr den Erdradius, sondern den Krümmungsradius an der
Messungsstelle, und da die Krümmung der Ellipse gegen den Scheitel
der kleinen Axe hin abnimmt, so wird der Krümmungshalbmesser
und mit ihm 1° des Krümmungskreises vom Equator gegen die
Pole hin zunehmen: Man kann nun durch zwei, unter wesentlich
verschiedenen Breiten angestellte Messungen diesen Unterschied
und damit die Zulässigkeit der neuen Hypothese konstatieren, —
ja sogar aus ihnen nach geometrischen Regeln die Halbaxen a und b,
folglich auch die sog. Abplattung ce — (a — b) : a bestimmen. Zu
diesem gedoppelten Zwecke wurde nun 1735 unter Leitung von
Bouguer und La Condamine eine Expedition nach Peru, und 1736
unter Führung von Maupei’tuis eine ebensolche nach Lappland ab
geordnet, lind es ergab sich sowohl aus diesen beiden, als aus den
zahlreichen seither an den verschiedensten Stellen der Erde aus
geführten Messungen, dass, wie namentlich Bessel durch eingehende
Rechnungen gezeigt hat, die Erde wirklich sehr nahe einem Ro
tationsellipsoide entspricht, — dass
а = 3 272 077* b = 3261 339* « = V 299 3807 '/ 4 * = 1
gesetzt werden darf, — und dass der 1799 in Frankreich zu
443"',296 P. = 0*,51307 eingeführte Meter in dem Meridianquadran
ten der Erde 10000 856 mal enthalten ist, somit nach Definition
etwa 443'",334 = 0*,51312 betragen sollte.