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den Unrichtigkeiten in der Kenntnifs ihres Ortes , und den vor
läufigen zeitraubenden Rechnungen, wie der Mond u. f. unsi
cher sind. So wichtig diese Wahl des Gestirnes ist, eben so wich
tig ist auch die Wahl des Ortes am Himmel, in welchem man
dasselbe beobachten soll, und es entsteht daher die Frage,
welches der Ort eines gegebenen Gestirns sey, für welchen
kleinere Fehler der Beobachtungen den wenigst nachtheiligen
Einllufs auf die Zeitbestimmung haben.
Dieser Ort wird offenbar derjenige seyn, in welchem sich
die Höhe des Gestirns am schnellsten ändert. Die Geschwin
digkeit der Höhenänderung eines Gestirns aber ist desto grö-
fser, je gröfser der parallactische Winkel n desselben ist, d.h.
je mehr die Richtung der täglichen Bewegung senkrecht auf den
Horizont ist. — Behält man die oben gebrauchten Bezeichnun
gen bey , so ist
Sin h = Sin 9 Sin 5 -}- Cos $ Cos 6 Cos s
Diese Gleichung gibt
dh Cos h — ■—ds Sin s Cos 9 Cos $ ... (1)
Da aber
Sin Tf
Sin s Cos 9
Cos~h ’
so ist auch
dh = — ds Cos 5 Sin-ff =—• ds Cos9Sinw
wenn äs das Azimut bezeichnet. Diese Gleichung zeigt deutlich,
dafs die Höhenänderung am gröfsten ist, wenn tt am gröfsten ist.
Es ist ferner
also ist
Cos TT =
Sin 9 — Sin § Sin h
Cos 5 Cos h
d ir =
dh (Sin 8— Sinh Sin 9}
Cos S Cos 2 h Sin tz
Setzt man daher für das Maximum von tt die Gröfse
so ist
d nt — o
S - ä
in 0
Sin h = . : . (a)
Sin 9 '
J
und daraus folgt
Cos s =
Cos ca —
o