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Diesem gemäfs sey t und t' die Zeit, in welchemdet-Licht
strahl von dem Gestirne in das Objectivglas C, und in das Oeu-
1 arglas A des beweglichen Fernrohres CB , DA kömmt. Sey
ferner E der Ort des Gestirns zur Zeit T, in welcher der Licht
strahl von ihm ausging, und e der Ort des Gestirns zur Zeit t',
so wie b der Ort des Ocularglascs des Rohres bc zur Zeit T.
Daraus folgt:
1. bE ist der wahre Ort des Gestirns zur Zeit T.
2. Ae ist der wahre Ort des Gestirns zur Zeit t oder t',
da die Differenz der Zeiten t'— t unendlich klein ist.
3 . DA oder CB ist der scheinbare Ort des Gestirns zur
Zeit t, und
4 * C A ist der scheinbare Ort zur Zeit t von der Aberration
der unbeweglichen Gestirne, die wir bisher betrachtet haben,
befreyt.
Wenn wir die Bewegung des Lichtes gleichförmig anneh
men , so verhalten sich, da E , C , A in einer geraden Linie lie
gen, die Linien EC und CA, wie die Zeiten, die das Lieht
braucht, diese Linien EC, C A zu durchlaufen, das heilst,
es ist
EC:CA = t — T : t' — t.
■ H
Nehmen wir eben so die Bewegung der Erde in der Tan
gente Ab ihrer Bahn während der immer sehr kleinen Zeit t—T,
als gleichförmig und geradlinicht an, so werden auch die Punkte
c, C, D in einer geraden Linie liegen, und man wird wieder
haben
c C : C D = t — T : t' — t.
Daraus folgt
EC CA
c C CD
Da endlich der von den eben genannten Seiten eingeschlos
sene Winkel ECc = ACD ist, so sind die DreyeckeECc,
ACD ähnlich, oder es ist der Winkel cEC gleich dem Winkel
CAD , d. h. es ist AD oder BC mit Ecb parallel, odermit an
dern Worten, der scheinbare Ort (N. 3 ) zur Zeit t ist gleich
dem wahren Orte (N. i ) zur Zeit T
Daraus entspringt folgende Methode, die Aberration der
beweglichen Gestirne zu bestimmen.
E