Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Erster Theil)

Die Erfahrung, dais die Lichtstrahlen, wenn sie schief aus 
einem Mittel in ein anderes dichteres treten, gegen das Ein- 
fallsloth hingebrochen werden, führte auf die Vermulhung, 
dais auch die von den Körpern des Himmels zu uns kommen 
den Lichtstrahlen, wenn sic aus den Räumen, welche jene 
Körper von uns trennen, in die Atmosphäre der Erde treten, 
ähnlichen Brechungen unterworfen sind, wodurch wir diese 
Gestirne in einer gröfsern Höhe erblicken, als wir sie ohne 
dieser Brechung sehen würden. Die Beobachtungen haben die 
Richtigkeit jener Voraussetzung bestätiget. 
Diese Erscheinung der Rechnung zu unterwerfen, nimmt 
man, wie es sehr wahrscheinlich ist, an, dafs die Atmosphäre 
aus unendlich dünnen concentrischen Kugelschalen besteht, 
deren Mittelpunkt der der Erde ist, und deren Dichtigkeit 
mit ihrer Entfernung von der Erde nach irgend einem Ge 
setze abnimmt. 
Die Luft ist, w 7 ie alle andern Körper schwer, und der Druck 
der Atmosphäre hält an der Oberfläche des Meeres einer 
(Quecksilbersäule des Barometers von 28. 0754 Pariser Zollen 
bey der Temperatur des schmelzenden Eises das Gleichge 
wicht. Unter diesem Drucke und bey dieser Temperatur ver 
hält sich die spezifische Schwere der Luft zu der des (Queck 
silbers, w ie die Einheit zu 10485, also würde die Atmosphäre . 
wenn sie durchaus einerley Dichte hätte , eine Höhe von 28.0754 
( 10485 ) Zolle haben. Allein die Dichte der Luft ändert sich 
vermöge des bekannten Mariottischen Gesetzes sehr nahe dein 
Drucke oder der Barometerhöhe proportional, also müssen bey 
einerley Temperatur die obern Schichten weniger dicht seyn, 
als die von jener zusammengedrückten unteren, und wenn sie 
durchaus einerley Temperatur hätten, so würden ihre Dich 
tigkeiten , also auch die Barometerhöhen in den verschiedenen
	        
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