Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Zweyter Theil)

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darin, dass sie uns die besten Mittel geben, die geographische 
Länge der Beobachtungsorte sowohl, als auch die Verbesserung 
gen der für die Seefahrt so wichtigen Mondstafeln zu finden. 
Da die wahren oder Mondsfinsternisse wirkliche Beraubun 
gen des Lichtes sind, so sind ihre verschiedenen Erscheinungen 
für alle Puncte der Oberfläche der Erde, aus welcher sie gesehen 
werden, tautochron. Wenn daher ein Beobachter z. B. d’'n An 
fang einer solchen Finsterniss um a 11 seiner Ortszeit, und ein an 
derer denselben um b h seiner Ortszeit beobachtet hat, so ist die 
Längendifl'erenz oder der Unterschied der Meridiane beyder Orte 
a — b. Dieses sehr einfache Mittel, die geographische Länge zu 
bestimmen, wird aber wegen der Unsicherheit der Beobachtung 
nur sehr selten ganz verlässliche Resultate gewähren , da der 
schlecht begränzte Halbschatten , der Unterschied in der Güte der 
Augen, der Fernröhre , und der Reinheit der Atmosphäre mei 
stens sehr nachtheilige Einflüsse äussern. 
Anders verhält es sich mit den scheinbaren Finsternis 
sen, mit den Sonnenfinsternissen und Sternbedeckungen vom 
Monde, die, besonders die letzten, mit grosser Schärfe beobachtet 
werden können. Die Zeiten der Ein - und Austritte sind zwar für 
verschiedene Orte der Erde, wegen der Parallaxe, verschied ti , 
aber man kann aus diesen Beobachtungen durch eine sehr sichere 
Rechnung die Zeiten herleiten, für welche diese Ein - oder Aus 
tritte , oder die geocentrischen Gonjunctionen beyder Mittelpuncte, 
für einen Beobachter im Mittelpuncte der Erde Statt haben wer 
de, und dann diese letzten Erscheinungen als gleichzeitige, oder 
als solche ansehen , die für alle Orte der Oberfläche der Erde zu 
derselben Zeit Statt haben. 
§• * 7 - 
Es sey T die Ortszeit des beobachteten Ein - oder Austrit 
tes , und t die beynahe bekannte Länge dieses Ortes östlich von 
Paris (für eine westliche Lage ist t negativ). Für die hypothetische 
Pariser Zeit 
T — t 
suche man 
die scheinbare Rectascension und Declination des 
Mondes a d und den scheinb. Halbmesser m.für das 
Gestirn seyen diese Grössen a b ¡x. 
Sey ferner 
£ stündl. scheinb. Änd. — st. sch. Änd. 0 in Rectascension 
36oo 
__ stündl. scheinb. Änd. ([ — st. sch. Änd. 0 in Declination 
36oo
	        
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