Full text: Mit zwey Kupfertafeln (Zweyter Theil)

gegen jene der Sonne, ihre geringen Neigungen und ihre gegen 
die Einheit nur wenig beträchtlichen Excentricitäten Mittel darbö 
ten , jene Schwierigkeiten zu besiegen, und jenes schwere Pro 
blem wenigstens annähernd aufzulösen. Dieser Störungen gibt es 
zwey verschiedene Gattungen. Die ersten ändern die Elemente 
der Bahnen selbst, und da diese Störungen äusserst langsam vor 
sich gehen, und erst nach inehrern Jahrhunderten periodisch wie 
derkehren , so hat man sie säculäre Störungen genannt. Die z wey- 
ten aber hängen von den gegenseitigen Stellungen der Planeten 
sowohl unter sich, als auch in Beziehung auf ihre Knoten und 
Perihelien ab, und da diese Stellungen im Allgemeinen nach kur 
zen Perioden wiederkehren, so hat man ihre Wirkungen vorzugs 
weise periodische Störungen genannt. —Unter allen Ele 
menten der elliptischen Bahnen der Planeten ist allein die grosse 
Axe derselben, also auch die mittlere Bewegung der Planeten, 
unveränderlich, während alle übrigen, Excentricität, Neigung, 
Länge der Perihelien und der Knoten beständigen Änderungen 
unterworfen sind. Für die Erdbahn z. B. ist jetzt die jährliche Ände 
rung der Länge des Periheliums 
+ 11." 8 
und die jährliche Abnahme der Neigung ihrer Bahn gegen den 
Äquator 
o." 52 , 
woraus man mit Hülfe der Analysis zeigen kann, dass das Peri 
gäum der Sonne mit dem Friihlingsnachtgleichenpunct gegen das 
Jahr 4090 vor Ch. G. zusammen fiel, eine Epoche, in welche 
die meisten unserer Chronologen die Schöpfung der Erde se 
tzen. — Die periodischen Störungen werden sich am bequemsten 
durch die Sinus und Cosinus der Winkel, von welchen sie ab- 
hängen , darstellen lassen, weil diese trigonometrischen Functio 
nen ebenfalls nach jedem ganzen Umkreise, um welche ihre Win 
kel vermehrt werden, periodisch wieder kommen. Für die Bewe 
gung der Erde sind die vorzüglichsten dieser periodischen Störun 
gen folgende, in welchen 
d und O 
die geocentrische Länge des Monds und der Sonne, und 
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die heliocentrische Länge der Venus, der Erde, des Mars ... 
bezeichnet. 
Um nähmlich die wahre Länge der Sonne (Länge der Erde 
+ ) 8 o>) zu erhalten, addirt man zur mittlern Länge derselben 
für die gegebene Epoche die elliptische Gleichung der Bahn v — m 
§. 14? und überdiess die Störungen der Länge
	        
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