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I
FÜNFTES KAPITEL.
Bewegung in geraden Linien.
5 . i.
Es ist, wie man aus dem Vorhergehenden sieht, nicht schwer,
für jeden hesondern Fall, die Gleichungen der Bewegung zu lin
den. Allein diese Gleichungen sind Differenzialgleichungen der
zweyten Ordnung, und ihre Integration biethet olt Schwierigkei
ten dar. Wir wollen von den einfachsten Fällen anfangen, und
zuerst die Bewegung in geraden Linien betrachten.
Wenn keine inneren thätigen Kräfte, sondern nur eine ei
nen Augenblick wirkende Kraft den Körper nach der Kichtung
der x bewegt, so geht die allgemeine Gleichung der Bewegung
(Cap. il, Gleichung III oder 11 F) in folgende einfache über
d*x . .
-— = o weil X=Y=Z=y = z= A.=A. / =o ist.
dt* ' J
Das erste lhtegral dieser Gleichung gibt
dx
für die Geschwindigkeit, und das zweyte Integral gibt
x •-= at -f- b
für den in der Zeit t zurückgelegten Raum. Da die Geschwindig
keit a constant ist, so ist die Bewegung gleichförmig, oder
der Raum verhält sich wie die Zeit. Die Grölse b ist der vor dem
Anfänge der Zeit t zurückgelegte Raum. Für einen andern Kör
per, der sich ebenfalls gleichförmig bewegt, ist
x' = a' t -j- b'
und um die Zeit zu finden, wenn sich beyde Körper begegnen,
wird man in den beyden letzten Gleichungen x = x' setzen, wo
durch man für diese Zeit erhält
b'—b
a—a'