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5 . 2.
Auf einen Körper wirke eine immer thätigc, aber constante
Kraft g nach der Richtung der x, so ist die allgemeine Gleichung
seiner Bewegung
d*x
dF = 8
weil X 2= g und Y=Z = y= z = o ist.
Das erste Integral dieser Gleichung ist
dx
Tt = «* + »
und das zweyte
x = ^gt a -|~ at + t>
wo a und b constante Gröfsen sind. Die Gröfse a ist die anfäng
liche Geschwindigkeit, die der Körper im Anfänge derZeit t hatte,
sowie b der im Anfänge der Zeit t bereits zurückgelegte Raum ist.
Bewegt sich also der Körper aus der Ruhe, so ist u = b = o, und
man hat
für die Geschwindigkeit, und
gt*
2
für den in der Zeit t zurückgelegten Raum. Die Geschwindigkeit
ist also derZeit proportional, oder sie wächst wie die Zeit, oder
die Bewegung ist eine gleichförmig beschleunigte, und der Raum
Yörhält sich wie das Quadrat derZeit. Endlich ist hoch
V 3 = 2 gX.
Die Kraft, mit welcher unsere Erde alle Körper aufser ihr anzieht,
oder die Schwereist eigentlich eine veränderliche Kraft, die
sich, wie wir unten sehen werden, wie verkehrt das Quadrat der
Entfernung des Körpers vom Mittelpunkte der Erde verhält. Al
lein in den geringen Entfernungen, in welche wir über die Ober
fläche der Erde kommen können, und welche gegen den Halb
messer der Erde sehr klein sind, können wir die Kraft der Erde
sehr nahe als constant und gleich g annehmen. Die vorhergehen
den Ausdrücke gehören daher für den Fall der Körper auf der
Oberfläche der Erde , und im leeren Raume, auch sind sie den
darüber angestellten Beobachtungen vollkommen gemäfs.
Nimmt man die Secunde für die Einheit der Zeit, so reicht
es hin, den Raum zu kennen, welchen ein Körper in der ersten
Secunde seines freyen Falles zurücklegt, um alle übrigen Um
stände seiner Bewegung zu erhalten. Man fand durch sehr ge-
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