Schwere am Acquator Null, und die Körper, sieh selbst über
lassen , würden da nicht mehr fallen.
111 . Die Erde wird bekanntlich als ein Sphäroid betrachtet,
welches durch die Umdrehung einer Ellipse um ihre kleine Achse
entstanden ist. Ist die halbe greise Achse dieser Ellipse die Ein
heit, und £ die F.xcentricität, und endlich 9 der Winkel der Normale
irgend eines Punktes dieses Sphäroids mit der grofsen Achse, also
9 die beobachtete Polhöhe dieses Punktes , so ist(TheilI, p, 276)
die Normale des Sphäroids in diesem Punkte gleich
(1—£ 3 Sin 3 9)— 4
Bezeichnet man aber, wie zuvor, durch g die beobachtete Schwere
an dem Aequator, und durch cy die beobachtete Schwere in der
geographischen Breite <p, so hat man, da sich die Schwere in ver
schiedenen Punkten des Sphäroids wie die Normalen dieser Punkte
verhalten
g : cy =, 1 : £1—£ 3 Sin 2 .9)
oder da e gegen die Einheit sehr klein ist
£ 2
7 = S 0 + “ Sm * *0
woraus folgt, dafs die beobachtete Schwere von dem Aequator
gegen den Pol sehr nahe in dem Verhältnisse der Quadrate der
Sinus der Breite zunimmt.
Ist aber L die Länge des Secundenpendels, so ist für den
Ort, dessen beobachtete Schwere <y ist, (§. 5 . 1 )
LT 2
— = —— oder da T = 1 ist, L =
X
1 t 2
also auch
L = — (1 + — Sin 2 9)
ä 2 v 2 r/
oder auch die Zunahme der Länge des Secunden-Pendels vom
Aequator gegen den Pol ist sehr nahe dem Quadrate des Sinus
der Breite proportionirt. Man kann daher für den Ausdruck der
Länge des Secundenpendels annehmen
L = a -f- b Sin 2 9
und die zw cy Gröfsc-n a und b durch die Beobachtungen bestim
men. Man fand so für die Länge des Pendels, welches seine
Schwingungen in einer Secunde mittlerer Zeit vollendet
L — 3 .o 5 oo/j 6 -j- 0.016571 Sin* 9 Par. Fufs
übereinstimmend mit Cap. V, 2,