Full text: Elemente der physischen Astronomie (Dritter Theil)

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ERSTES KAPITE L. 
S t a t i h. 
5- »• 
Ein Körper bewegt sich , wenn er seinen Ort im Raume än 
dert. Die Ursache , welche ihn in Bewegung setzt, oder zu 
setzen sucht, heifst K r a f t, und die Richtung dieser Kraft 
ist die gerade Linie, welche der Körper durch die Wirkung die 
ser Kraft in jedem Augenblicke zu beschreiben sucht. Die Me 
chanik ist die Lehre der Bewegung. 
Werden mehrere Kräfte auf einen Körper angebracht, so 
können sie sich auch einander aufheben, so dafs keine Be 
wegung entsteht. Man sagt dann, diese Kräfte sind im Gleich 
gewichte. 
Die St atik ist die Lehre des Gleichgewichtes. Der Zweck 
dieser Wissenschaft ist daher, die Gesetze aufzufinden, nach 
welchen diese gegenseitige Aufhebung der Kräfte vor sich geht, 
damit Gleichgewicht entstehe* 
•i* * 
Wenn mehrere Kräfte nach verschiedenen Richtungen auf ei 
nen Punkt wirken, ohne sich Gleichgewicht zu halten, so wird 
sich der Punkt in einer gewissen Richtung bewegen , und nichts 
hindert uns anzunehmen, dafs diese Bewegung von einer einzigen 
Kraft herrühre , die in der Richtung der Bewegung des Punktes 
aut diesen Punkt wirkt. Eine solche Kraft, die mehreren anderen 
gleichgeltend ist, heifst m it tl e r e Kraft, die daher, in entge 
gengesetzter Richtung betrachtet, mit allen anderen auf s er en 
Kräften im Gleichgewichte ist. 
Wirken alle äufseren Kräfte in einer geraden Linie * einige 
derselben vor-, die anderen rückwärts, so ist offenbar die mitt 
lere Kraft gleich der Summe derjenigen äufseren , die nach einer 
der beyden Richtungen dieser geraden Linie , weniger der Summe 
der anderen äufseren Kräfte, die nach der entgegengesetzten 
Richtung wirken, und die mittlere Kraft wird ihre Richtung 
mit der gröiseren dieser beyden Summen gemeinschaftlich haben. 
Sind aber beyde Summen gleich, so wird die mittlere Kraft Kuli 
seyn , oder die äufseren Kräfte werden sich unter einander das 
Gleichgewicht halten. 
A 2
	        
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