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ERSTES KAPITE L.
S t a t i h.
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Ein Körper bewegt sich , wenn er seinen Ort im Raume än
dert. Die Ursache , welche ihn in Bewegung setzt, oder zu
setzen sucht, heifst K r a f t, und die Richtung dieser Kraft
ist die gerade Linie, welche der Körper durch die Wirkung die
ser Kraft in jedem Augenblicke zu beschreiben sucht. Die Me
chanik ist die Lehre der Bewegung.
Werden mehrere Kräfte auf einen Körper angebracht, so
können sie sich auch einander aufheben, so dafs keine Be
wegung entsteht. Man sagt dann, diese Kräfte sind im Gleich
gewichte.
Die St atik ist die Lehre des Gleichgewichtes. Der Zweck
dieser Wissenschaft ist daher, die Gesetze aufzufinden, nach
welchen diese gegenseitige Aufhebung der Kräfte vor sich geht,
damit Gleichgewicht entstehe*
•i* *
Wenn mehrere Kräfte nach verschiedenen Richtungen auf ei
nen Punkt wirken, ohne sich Gleichgewicht zu halten, so wird
sich der Punkt in einer gewissen Richtung bewegen , und nichts
hindert uns anzunehmen, dafs diese Bewegung von einer einzigen
Kraft herrühre , die in der Richtung der Bewegung des Punktes
aut diesen Punkt wirkt. Eine solche Kraft, die mehreren anderen
gleichgeltend ist, heifst m it tl e r e Kraft, die daher, in entge
gengesetzter Richtung betrachtet, mit allen anderen auf s er en
Kräften im Gleichgewichte ist.
Wirken alle äufseren Kräfte in einer geraden Linie * einige
derselben vor-, die anderen rückwärts, so ist offenbar die mitt
lere Kraft gleich der Summe derjenigen äufseren , die nach einer
der beyden Richtungen dieser geraden Linie , weniger der Summe
der anderen äufseren Kräfte, die nach der entgegengesetzten
Richtung wirken, und die mittlere Kraft wird ihre Richtung
mit der gröiseren dieser beyden Summen gemeinschaftlich haben.
Sind aber beyde Summen gleich, so wird die mittlere Kraft Kuli
seyn , oder die äufseren Kräfte werden sich unter einander das
Gleichgewicht halten.
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