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selbe brechende Mittel ein constantes Verhältnifs haben, und
dafs dieses Verhältnifs gleich dem der beyden Geschwindigkei
ten ist, welche der Strahl vor und nach der Brechung hat. Um
dieses auf eine sehr einfache Art zu beweisen, sey wie zuvor c
schwindigkeit desselben in irgend einem Funkte der Atmosphäre,
die hier von gleicher Dichte angenommen wird. Zerlegt man die
erste Geschwindigkeit c in zwey andere unter sich senkrechte,
deren eine c' parallel mit der brechenden Fläche, und die an
dere c /y auf dieser Fläche senkrecht ist, so hat man c' = c Sin»
und c" = c Cos». Zerlegt man eben so die zweyte Geschwindig
keit v in zwey andere, deren eine v< wieder mit der brechenden
Fläche parallel, und die andere v u darauf senkrecht ist, so ist
auch hier v‘ = v Sin 5 ' und v" = rCosS'. Da aber die Anziehung
der brechenden Fläche blofs die auf diese Fläche senkrechte Ge
schwindigkeit ändert, die mit dieser Fläche parallele Geschwin
digkeit aber ungeändert läfst, so ist v' = c', oder wenn man die
vorhergehenden Werthe dieser Gröfse substituirt,
welche Gleichung den oben aufgestellten Satz enthält. Nach $. i
ist aber auch v 3 — c 3 +4k also hat inan, wenn man der Kürze
für jeden brechenden Körper durch Versuche bestimmt werden
kann ,
durch welche Gleichung man daher den Werth des oben (§. 1)
angenommenen F aktors k für jede brechende Fläche , deren
Dichte $ und deren Brechungsyerhältnifs <* ist, bestimmen kann.
Nach den Versuchen der Physiker ist das Verhältnifs des
Sinus des Einfallswinkels zu dem Sinus des gebrochenen Win
kels bey dem Uebergange des Lichtes aus dem leeren Räume in
die atmosphärische Luft gleich w = 1.0002914, vorausgesetzt,
dafs diese Luft eine Dichte habe , welche der Barometerhöbe
von '28 Par. Zoll und der Temperatur von o° Therm. Reaumur
entspricht. Dieses angenommen, gibt die letzte Gleichung
die Geschwindigkeit des Lichtes im leeren Raume, und v dieGe-
Sin S
Sin 3 '
v
c
Sin 3 '
ь = — О 3 — О»
4 ?
=.(*>* — x = o.ooo 582 <).
c s
Nach 3 ist aber « =
c