Full text: Die Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie

Titaneisen. 
217 
Vom Phosphorsalz wird es leicht aufgelöst. Das Glas 
ist farblos und klar. Durch einen stärkeren Zusatz wird 
es blafsgelb, und so lange es heifs ist dunkelgelb; es setzt 
dabei einen weifsen, ungelösten Stoff ab. Im Reductions- 
feuer erhält es, besonders mit Zinn, eine schmutzig dun 
kelbraune Farbe. 
Von Soda wird es zerlegt, ohne zu schmelzen; es 
bleibt eine rostgelbe Masse zurück, man erhält nichts Re- 
gulinisches bei der Reductionsprobe, und keine Mangan- 
Reaction auf Platinblech. 
Titansaures Eisenoxydul in mehreren Sätti 
gungsstufen, Titaneisen, Crightonit, Menakan, Ni- 
grin, Iserin, Ilmenit, vulkanisches Eisen, Eisen 
sand, und überhaupt alle retractorische Eisenerze mit 
glasigem Bruche. 
Für sich unschmelzbar und unveränderlich. Zu den 
Flüssen verhält es sich wie reines Eisenoxydul; aber wenn 
es in Phosphorsalz aufgelöst, und das Glas reducirt wird, 
so kommt, nachdem die Farbe des Eisenoxyduls verschwun 
den, eine mehr oder weniger starke, rothe Farbe zum Vor 
schein, die gerade in dem letzten Augenblicke der Abküh 
lung ihre gröfste Stärke bekommt. Die Tiefe der Farbe 
giebt die relative Gröfse des Titangehalts zu erkennen. 
Ein Zusatz von Zinn bringt die dem Titanoxydule eigen- 
thümliche Reaction hervor, wenn der Gehalt bedeutend 
ist. Bei einem geringeren Titangehalt verschwindet die 
Farbe nach der Schmelzung mit Zinn. Man sehe oben 
die Reactionen des Titanoxyds. Mit Soda auf Platinblech 
geben mehrere Mangan-Reactionen. 
Anmerkung. Werden dieselben Versuche mit einem 
titanfreien Eisenoxyd angestellt, so ereignet es sich, dafs 
das erkaltete, reducirte Glas einen Stich in’s Gelbe oder 
Rothe hat, so dafs ein Unerfahrener, der ein vollkommen 
farbloses Glas zu bekommen glaubt, leicht einen geringen 
Titangehalt vermuthen kann. So lange die Reactionen 
zweideutig sind, hat man keine Ursache, einen Titangehalt 
zu vermuthen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.