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Borsäure. Tinkal. Boracit.
wird. Die rothe Farbe, die vom Kupfer herrührt, kommt
noch deutlicher hervor, wenn man etwas Zinn hinzusetzt.
Wenn viel von der Probe mit einem Male zugesetzt wor
den, so wird das Glas gleich schwarz.
Zu Phosphorsalz verhält es sich eben so.
Von Soda wird es mit Brausen aufgelöst. Auf Pla-
tindrath im Oxydationsfeuer giebt es ein klares, grünes
Glas, das bei der Abkühlung gelb und unklar wird. Wird
ein Tropfen Wasser hinzugesetzt, so färbt dieser sich gelb,
wie vom chromsauren Alkali. Von der Kohle wird es
eingesogen und giebt nach der Schlämmung Bleireguli.
Borsäure und borsaure Salze *).
Borsäure, von Sasso in Toscana. (Mit
etwas Wasser auf einem Fernambukpapier verliert sich
dessen Farbe nach einer halben Stunde, und das Papier
wird weifs. — Mit Alkohol auf Curcumapapier wird die
ses braun.)
Für sich auf Kohle schmilzt sie zu einem klaren Glase.
Ist sie gypshaltig, so wird das Glas bei der Abkühlung
unklar.
Borsaures Natron, Na,B4-10H, verunreinigt mit
einem brennbaren organischen Stoffe, Tinkal.
Bläht auf wie Borax, wird verkohlt, riecht angebrannt,
urfd schmilzt nachher zu einer Perle von geschmolzenem
Borax. Mit Flufsspalh und saurem schwefelsauren Kali
färbt er die Flamme um und vor dem Pulver schön grün,
was bei allen in dieser Abtheilung angeführten Mineralien
der Fall ist.
Halb borsaure Talkerde, Mg 2 B, Boracit von
Lüneburg.
Für sich im lyolben ist er unveränderlich. Auf Kohle
schmilzt er und schwillt an, es ist schwer die Glasperle
*) Die allgemeine Probe auf Borsäure in den borsauren Sal
den siehe pag. 113.