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I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
nun Caesiumchlorid zugefügt, so entsteht ein schwarzgrüner Nieder
schlag, welcher durch Erwärmen zu einer gelben Flüssigkeit gelöst
wird. Unter dem Erkalten scheiden sich Krystalle eines Doppelsalzes
von Caesiumjodid und Auroj odid aus, goldgelbe, metallisch glänzende
Würfel und Kreuze (20—40 ,«), in Form und Gröfse an Thallochlorid
erinnernd. Am schönsten erhält man diese höchst charakteristischen
Krystalle bei langsamem Erkalten der heifsen Lösung. Sie sind un
gleich haltbarer als die Nadeln des Thallochloroaurats. Man suche
in auffallendem Licht, mit 60—80facher Vergröfserung.
27., 28. Platin.
27. Platinochlorid.
a. Fällung als Cupridiammonium-Chloroplatinit, N 2 CuH 4
(NH 4 ) 2 . PtCl 4 . Grenze: 0,06 /tig Platin.
a. Der Lösung von Platinochlorid oder Chloroplatinit wird ein
wenig Cupriacetat und eine reichliche Menge Ammoniumchlorid zu
gesetzt. Übersättigung mit Ammoniak bewirkt dann die Bildung des
Cupridiammonium - Chloroplatinits (Salz von Millon und Commaille).
Dasselbe krystallisiert in lebhaft violett
gefärbten Nadeln. In Lösungen, welche
0,1 °/ 0 Kaliumchloroplatinit enthalten, er
folgt die Krystallbildung sogleich, und
die Nadeln erreichen eine Länge von
200 /u, bei Lösungen, die 0,01 °/ 0 des
Chloroplatinits enthalten, dauert es einige
Minuten, bis sich kurze Nadeln von er
kennbarer Farbe gebildet haben. Von
Palladiumverbindungen erhält man keine
derartige Reaktion. Für Lösungen mittlerer
Konzentration ist der Zusatz von Cupri-
salz und Ammoniumchlorid überflüssig. Es genügt, mit Ammoniak
zu übersättigen, um charakteristische grüne Nadeln von Platinodi-
ammonium-Chloroplatinit (Magnus’sches Salz, N 2 PtH 4 (NH 4 ) 2 . PtCl 4 )
zu erhalten. j . y
28. Platinichlorid.
a. Fällung als Kalium chloroplatinat K 2 PtCl 6 . Grenze:
0,6 f.ig Platin.
Eig. 42. Cupridiammonium-Chloro-
platinit. Vgr. 90.