Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

108 
I. Teil. Allgemeine Methode und Eeaktionen. 
Fig. 65. Uubidium- 
Pyramiden mit rhombischen Umrifs sind stark doppelbrechend, mit 
diagonaler Auslöschung und nach der längeren Diagonale positiv; 
kurze Prismen mit Makrodoma zeigen Auslöschung und positiven 
Charakter nach oo P. Die Krystalle sind demnach scheinbar tetragonal, 
in Wirklichkeit gehören sie dem rhombischen System an. Die Reaktion 
ist bei einer Verdünnung des Wismutnitrats im Verhältnis 1:1000 
noch brauchbar, und wenn der Übergang von nadelförmigen zu pyra 
midalen Krystallen in Betracht gezogen wird, auch recht charakte 
ristisch. Zur Unterscheidung von dem ähnlichen Bleioxalat dient 
Kaliumjodid (22, b). 
b. Lösungen von Wismutverbindungen in Salzsäure geben mit 
Rubidiumchlorid dünne farblose Tafeln von 200—300 fx. Es sind 
scharf begrenzte Rauten mit einem stumpfen Winkel 
von 117° und mehr oder weniger gestreckte Sechs 
ecke. Wenn sie dem Objektträger anliegen, er 
scheinen sie fast isotrop, in schräger Lage und auf 
der Kante stehend polarisieren sie recht lebhaft 
und können alsdann mit Krystallen von Bleichlorid 
chiorobismutit. vgr. i3o. verwechselt werden. Rubidiumchlorid giebt gute 
Krystalle in Lösungen, die mehr als 0,2°/ 0 Wismutnitrat enthalten. 
Für sehr verdünnte Lösungen und bei grofsem Gehalt an freier Säure 
mufs Caesiumchlorid angewendet werden, welches halb so grofse 
Krystalle von derselben Form hervorbringt. Diese Reaktion, welche 
sich der Prüfung auf Zinn in bequemer Weise anschliefst, fällt be 
sonders schön aus, wenn der wismuthaltigen Lösung ein wenig 
Kaliumjodid zugesetzt wird. Das Jodid reagiert langsamer als das 
Chlorid, jedoch sehr sicher und charakteristisch. Der Probetropfen 
färbt sich dunkelgelb und liefert bis zu völligem Eintrocknen mennig 
rote bis blutrote Leisten, Rauten und Sechsecke, kleiner als die Krystalle 
der Chlorverbindung. 
Ist viel Salzsäure zugegen, so hat man die Möglichkeit im 
Auge zu halten, dass unter diesen Umständen gröfsere gelbe chlor 
haltige Krystalle sich bilden und dafs diese nach Form und Farbe 
mit Krystallen von Bleijodid verwechselt werden können. Zusatz 
von Alkalijodid (nach Verjagen von einem Teil der Salzsäure) 
bringt alsdann rote Krystalle, Zusatz von Wasser bringt Abschei 
dung von flockigem Oxyjodid zuwege. Über Erkennung von Blei 
neben Wismut s. 70, Schlufs.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.