112
I. Teil. Allgemeine Methode und Reaktionen.
mit Wasser und ein wenig Kaliumhydroxyd bis zu möglichst voll
ständiger Lösung gekocht und der geklärten Flüssigkeit ein Körnchen
Natriumchlorid zugesetzt. Aus kon
zentrierten Lösungen erhält man farb
lose linsenförmige Gebilde (20—50 [i),
mit schwacher negativer Doppelbrechung
und gerader Auslöschung; aus ver
dünnten Lösungen kystallisieren gröfsere
tetragonale Prismen, meistens die Kombi
nation oo P oo . P zeigend. Wenn die
Krystallbildung zu lange auf sich warten
läfst. so kann sie durch ein Tröpfchen
Alkohol und durch Reiben mit dem
Platindraht beschleunigt werden. Diese
Fig. 68. Natriumantimoniat. Vgr. 130. , .
Reaktion ist umständlich, findet aber
dennoch häufige Anwendung, weil mittelst derselben kleine Mengen
von Antimon neben den meisten Metallen und auch neben Zinn,
Arsen und Wismut mit Sicherheit gefunden werden können. Sie
gestattet keine Verwechslung, aufser mit Niob (46, a).
50, 51. Arsen.
50. Arsensesquioxyd.
a. Fällung aus alkalischer Lösung als As 2 0 3 . Grenze: 0,14 [ig
Arsen = 0,2 [.ig As 2 0 3 .
a. Verdunstung ammoniakalischer Lösungen giebt keine brauch
baren Krystalle. Ebenso wurden mit Sublimation und mit Auflösung
in heifser Salzsäure keine guten Resultate erzielt. Dagegen wurden
gut ausgebildete Oktaeder (6—10 [t) durch Übersättigung von alkalischen
Lösungen mit Salpetersäure erhalten. Als Lösungsmittel dient Kali
lauge, die in möglichst kleiner Menge angewendet werden mufs; nach
dem Zusatz der Säure wird der Probetropfen durch gelindes Erhitzen
konzentriert. Die meisten und gröfsten Krystalle entstehen am Rande
des Tropfens. Sie sind farblos, stark lichtbrechend. Schwefelwasser
stoff reagiert recht langsam auf dieselben; nach einigen Minuten er
scheinen sie lichtgelb gefärbt, ohne an Durchsichtigkeit verloren zu
haben. Silberarsenit ist mehrfach für den Nachweis von Arsen
in Vorschlag gebracht worden. Es wird aus gemischten wässerigen
Lösungen von Silbernitrat und Arsensesquioxyd durch Zusatz von