Y. Reaktionen.
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säure durch Reduktion mittelst Schwefelsäure und Natriumsulfit un
schädlich gemacht werden. Man hat hierbei etwa fünf Minuten lang
gelinde zu erwärmen. Die Eigenschaften des Ammonium-Magriesium-
phosphats sind unter 8, a beschrieben. Das Verfahren bei der
Ausführung der Reaktion erleidet eine kleine Abänderung, wenn
Schmelzung mit Alkali zur Anwendung kam. Neben einen Tropfen
des Wasserauszuges bringt man einen Tropfen Wasser, in welchem
Ammoniumchlorid und ein wenig Magnesiumacetat gelöst wird. Man
erwärmt nun den Objektträger und bringt die beiden Tropfen durch
Hinzufügen eines Tröpfchens Ammoniak zum Zusammenfliefsen.
b. Sehr geeignet für saure Lösungen, aus welchen Ammoniak
unlösliche Phosphate fällen würde, und besonders wertvoll für die
Untersuchung von Schliffpräparaten. Als Reagens dient eine Lösung
von Ammoniummolybdat in einem Übermafs von warmer verdünnter
Salpetersäure. Die Lösung mufs klar sein, und darf, bei gewöhn
licher Temperatur verdunstend 1 ), keine gelben Krystallkörner absetzen.
Die Fällung der Phosphorsäure erfolgt bei gewöhnlicher Temperatur.
Sie wird durch Erwärmen beschleunigt, doch läuft
man hierbei Gefahr, Arsenimolybdat zu erhalten,
wenn vorhandene Arsensäure nicht vorher zu Ses-
quioxyd reduziert wurde (51, b) und, wenn viel
Ammoniumchlorid zugegen ist, auchSilicomolybdat.
Die krystallinischen Körner des gelben Nieder
schlages von Ammoniumphosphomolybdat haben
dieselbe Gröfse, Form und Farbe wie die der
analogen Kaliumverbindung (1, b). — Auf Schliffen von Gesteinen,
die auf Apatit oder Phosphorit untersucht werden sollen, giebt eine
Lösung von Ammoniummolybdat in Salpetersäure recht scharf
lokalisierte Reaktion, wenn mit einer dünnen Flüssigkeitsschicht ge
arbeitet wird. Das Reagens mufs mit möglichst hohem Gehalt an
Molybdat und Salpetersäure bereitet werden, um ohne Anwendung
von Wärme genügend starke Reaktion zu erhalten. Durch Erwärmen
kann der Erfolg in zwiefacher Weise unsicher gemacht werden.
Strömungen in der Flüssigkeit können die Lokalisierung der Reaktion
stören, und bei stärkerem Erhitzen kann Silicomolybdat gebildet
□ 8
%
3 °
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Fig. 70. Kaliumphospho-
molybdat. Vgr. 120.
1) Bei Siedhitze entsteht leicht, durch oberflächliche Zersetzung des
Glases, ein wenig Silicomolybdat.
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