V. Reaktionen.
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von Ammoniumkarbonat. Bringt man in die ammoniakalische Lösung
ein Körnchen Thallonitrat, so bedeckt dasselbe sich mit kurzen
spiessigen Krystallen und verbreitet in gröfserem Abstande um sich
her klare scharf ausgebildete Rauten (30—70 ¡i) von blafsgelber
Farbe, mit Winkeln von 80° und 100°, dazwischen Sechsecke mit
Winkeln von 100° und 130°. Die Krystalle zeigen
starke positive Doppelbrechung mit Auslöschung in
der Richtung des gröfsten. Durchmessers. — Diese
Reaktion verträgt viel weiter gehende Verdünnung
als die vorhergehende; sie kommt mit genügender
Deutlichkeit bei SOOOfacher Verdünnung des Uranyl-
acetats zum Vorschein. Durch Umkrystallisieren
wird sie in der Regel nicht verbessert, dagegen ist M ®- 77 - Thaiio-uranyi-
gelindes Erwärmen und schnelles Abkühlen nach
Zusatz des Reagens zu empfehlen. Als Kontrole kann Färbung mit
Kaliumferrocyanid und Essigsäure angewendet werden. Die Krystalle
werden dabei zerstört, an ihre Stelle kommen rotbraune Körner. Hat
man Ursache, die Anwesenheit von Kupfer vorauszusetzen, so mufs
Natriumkarbonat statt des Ammoniumkarbonats als Lösungsmittel an
gewendet werden. Die Reaktion verläuft damit in derselben Weise
doch fallen die Krystalle kleiner und weniger vollkommen aus.
60. Chlor.
a. Fällung als Thallochlorid, T1C1. Grenze; 0,1 ¡ig Chlor.
b. Fällung als Silberchlorid, AgCl. Grenze: 0,05 ¡ig Chlor-
c. Fällung als Thallochloroplatinat, Tl 2 PtCl 6 . Grenze:
0,004 ¡.ig Chlor.
d. Fällung als Kali umchloroplatinat, K 2 PtCl 6 . Grenze:
0,7 ¡ig Chlor.
e. Nachweis von Perchloraten.
a. Farblose, stark lichtbrechende Würfel (10—15 ¡i), im einzelnen
beschrieben unter 6, a. Gelingt der Versuch nicht, so kann die
Empfindlichkeit durch ein wenig Platinisulfat auf das hundertfache
gesteigert werden (s. 60, c). Bei Anwendung von Bleisalzen (22, a)
an Stelle von Thallonitrat geht die Grenze auf 0,5 ¡ig Chlor zurück.
Zudem sind die Würfel des Thallochlorids charakteristischer als die
Spiefse des Bleichlorids.
b. Als Lösungsmittel für Silberchlorid benutzt Haushofer Am-
Behrens, Mikroehem. Analyse. 2. Aufl. 9
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