Full text: Anleitung zur mikrochemischen Analyse

Y. Reaktionen. 
131 
Chlorat pflegt die gefärbten Ivryställchen von Perchlorat sym 
metrisch zu umhüllen. Gröfstenteils bleibt es in Lösung und kann 
durch vorsichtiges Schmelzen zu Perchlorat umgesetzt werden.' 
61. Brom. 
a. Fällung als Thallobromid, TIBr. Grenze: 0,16 [ig Brom. 
b. Fällung als Silberbromid, AgBr. Grenze: 0,05 [ig Brom. 
c. Fällung als Thallobromoplatinat, Tl o PtBr 0 . Grenze: 
0,006 [ig Brom. 
d. Fällung als Kaliumbromoplatinat, K 2 PtBr 6 . Grenze: 
0,24 [ig Brom. 
e. Fällung als Thallobromoaurat, TlAuBr 4 . Grenze: 0,7/¿gBrom. 
f. Bildung von Bromamylum. Grenze: 2 ug Brom. 
a. Die würfelförmigen Krystalle von Thallobromid (4 / 1 ) sind 
kleiner als die des Chlorids, denen sie übrigens durchaus ähnlich 
sehen. Sie sind weniger löslich, können indessen noch aus heifsem 
Wasser umkrystallisiert werden. Bleibromid ist unter dem Mikroskop 
nicht von dem Chlorid zu unterscheiden. 
b. Silberbromid gleicht dem Chlorid, bis auf seine geringere Lös 
lichkeit in Ammoniak. Die Krystallisation fällt dem entsprechend 
spärlicher aus, und die einzelnen Krystalle nur halb so grofs. 
c. Sehr kleine Krystalle, die zu deutlicher Wahrnehmung 400 fache 
Yergröfserung erfordern, sind übrigens nicht von Krystallen des Chloro- 
platinats zu unterscheiden. 
d. Kaliumbromoplatinat hat eine orangerote Farbe. Es gelangt 
vor dem Chloroplatinat zur Krystallisation. Letzteres kommt vor 
wiegend am Rande, ersteres in der Mitte des Probetropfens zum Vor 
schein. Man hat dieselben Vorsichtsmafsregeln in acht zu nehmen 
wie unter 60, d. Um sogleich Krystalle abzusetzen, mufs der Probe 
tropfen mindestens 0,3 °/ 0 Kaliumbromid enthalten. 
e. Wird zu einer Lösung, die ungefähr 1 °/ 0 Kaliumbromid ent 
hält, Goldchlorid und Thallonitrat gefügt, so fällt ein orangerotes 
Krystallpulver von Thallobromoaurat nieder. Dasselbe löst sich bei 
gelindem Erwärmen und krystallisiert nach dem Erkalten am Rande 
des Tropfens in dicken orangeroten Prismen mit schiefer Endfläche 
(86°). Auslöschungswinkel = 10°, Doppelbrechung sehr stark, negativ. 
Im Gegensatz zu dem Chloroaurat starker Dichroismus; Schwingungen 
parallel den Längskanten blafsgelb, senkrecht zu den Längskanten 
9*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.